Die Atemschutzträger übten für den Notfall. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Übung: Feuerwehr setzt erstmals Atemschutznotfalleinheit ein

Oberweier (cbs). Großalarm im Gebäude der ehemaligen Zigarrenfabrik in Oberweier: Zündelnde Kinder haben einen Brand im Kellergeschoss des Gebäudes entfacht – zum Glück nur eine Übungsannahme. Sofort wurde der Notruf abgesetzt und die Oberweierer Einheit rückte aus. Zwei Atemschutzträgertrupp haben sich auf die Suche des vermissten Kindes gemacht. Übungsleiter Christian Beck hat als zusätzliche Hürde zwei Gasflaschen platziert. Der Einsatz unter extremer Rauchentwicklung erforderte höchstes Maß an Konzentration.

Die Ausrüstung mit Sauerstoffflasche wiegt rund 30 Kilo. "Das ist kräftezehrend", erklärte Beck. Und auch Atemschutzträger seien nicht vor Gefahren geschützt. Aus diesem Grund hat die Feuerwehr Friesenheim eine Atemschutznotfalleinheit ausgebildet. Ausbildungsleiter waren neben Beck Michael Göbbels.

Zum verunglückten Kind sollte sich am Samstag noch der Unfall eines Atemschutzträgers herauskristallisieren. Angst um einen verunglückten Kollegen setze zusätzlich Adrenalin frei und bringe die Emotionen des Kollegen zum Kochen. Das Notfallteam hat das Szenario eindrucksvoll vorgestellt und an Echtheitscharakter nichts missen lassen.

Göbbels beschrieb in einer Übungserklärung im Beisein zahlreicher Zaungäste die Notwendigkeit und Vorgehensweise dieser Einheit. Kommandant Reiner Graupe zeigte sich zufrieden mit der Übung. Eine Anmerkung brachte er dennoch an: "Künftig umgehend die Straße mit Pilonen absichern". Ortsvorsteher Richard Haas zollte seinen Respekt gegenüber dem selbstlosen Einsatz der Abteilung. Applaus gab es auch von der Bevölkerung, die die Übung interessiert verfolgte.