Das gesamte Gelände nördlich von Kirche, Pfarrhaus und Klostergebäude wird zum Neubaugebiet "Am Kloster". Foto: Bohnert-Seidel

Friesenheimer bringen Erschließung des Neubaugebiets "Am Kloster" auf den Weg.

Friesenheim - Die Erschließung des Neubaugebiets "Am Kloster" im Ortsteil Heiligenzell schreitet voran. Bei einer Gegenstimme hat der Gemeinderat die Erschließung angenommen und die Aufstellung des Bebauungsbeschlusses auf den Weg gebracht.

Zwei Varianten hatten dem Ortschaftsrat in der Sitzung vom 6. November zum Beschluss vorgelegen. Ortsvorsteherin Brigitta Schrempp hat am Montagabend um Zustimmung für die zweite Variante gebeten: "Diese kommt der Entwicklung von bezahlbarem Wohnraum am nächsten." Kleinere Grundstückseinheiten erhöhten die Chancen für junge Familien, die Finanzierung des Eigenheims.

Bürgermeister Erik Weide gab einen Abriss über die Geschichte des künftigen Neubaugebiets für Heiligenzell. Angefangen habe die Entwicklung mit dem Kauf des Klosters und den Flächen drumherum. Damit dürfte der Erwerb des gesamten Gebiets als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Dass die Gemeinde die Fläche erwerben konnte, dafür gelte vor allem den Gengenbacher Schwestern ein großer Dank. Die Einrichtung des Kindergartens im Kloster und die damit zu schaffende Straße im rückwärtigen Bereich "zwingen förmlich auf, auch einige Bauplätze zu schaffen", so Weide. Dass dort günstiger Wohnraum geschaffen werden soll, habe sich die Gemeinde schon früh auf die Fahne geschrieben.

Die positive Grundhaltung zur Entwicklung wollte Joseph Hugelmann (GLU) nicht teilen: "Die Gemeinde betreibt hier einen Flächenfraß in einem sensiblen und schützenswerten Gebiet."

Andreas Bix (FW) fragte sich, ob die Erschließung der Straße in die Oberweierer Straße nicht auch oberhalb des Kindergartens St. Katharina machen ließe. Darin verbinde er geringere Probleme. "Täglich fahre ich durch die Straße, die jetzt schon, ohne Zufahrt, erhebliche Probleme mit sich bringt", so Bix. Theoretisch ließe sich die Straße auch oberhalb des Kindergartens erschließen, was jedoch zu einem höheren Flächenverbrauch für Straßen führen würde. Fläche, die für Bauland übrig wäre, führte Bauamtsleiter Markus Reinbold aus. Die Straße werde lediglich in der Anliegerfunktion erschlossen. Eine Haupterschließung ins Neubaugebiet erfolge über die Kreisstraße und den Friedhof.

Für die Erschließung des Neubaugebiets fehle noch 400 Quadratmeter aus einem Grundstück, das der Erzdiözese Freiburg gehört. "Was passiert, wenn die Erzdiözese dieses Grundstück nicht verkauft?", fragte Simone Buttenmüller (GLU). Die Verhandlungen würden bereits laufen und Bürgermeister Weide erkenne keinen Grund, weshalb die Gemeinde nicht auch in den Besitz dieses Grundstücks gelangen sollte. Allerdings sei die Kirche bekannt dafür, keine Grundstücke zu verkaufen, sondern lediglich zu tauschen, hob Wolfgang Kienzler (FW) hervor. Weide ließ durchblicken, dass dem so sei, erklärte jedoch: "Damit rutschen wir jetzt in die nicht öffentliche Sitzung."

So geht's weiter

Mitte 2020 wird der Bebauungsplan vorgestellt, um dann in die Offenlage zu gehen. Darauf folgt der offizielle Beschluss. Jetzt gelte es in den Besitz aller Grundstücke zu kommen. In 1,5 Jahren soll die Rechtslage hergestellt sein und die Erschließung könne beginnen.