An dieser Stelle soll einmal der Bauwagen des geplanten Natur-Kindergartens aufgestellt werden. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Neuer Natur-Kindergarten in Friesenheim erhält "Hobbit" für 12 000 Euro Miete im Jahr

Der Weg zur eingehenden Planung eines ersten Natur-Kindergartens ist frei. Der Gemeinderat Friesenheim folgte dem Beschluss des Ortschaftsrats aus Oberweier, im Bereich nordwestlich der Sternenberghalle einen Bauwagen aufzustellen.

Friesenheim. Es handelt sich um ein Gelände, das bislang von einer Familie als Garten genutzt wurde. Die Einrichtung eines Natur-Kindergartens wird über die private Trägerorganisation "Mehr Raum für Kinder" betrieben werden.

Verschiedene Behörden müssen gefragt werden

Das Friesenheimer Bauamt freut sich über heute schon über den Bauantrag des Unternehmens. Da es sich um eine Bebauung im Außengelände handele, müssten mehrere Behörden gefragt werden und die Dauer des Bebauungsplanverfahrens sei nicht absehbar. Es wird auf eine zügige Bearbeitung gedrängt.

"Bislang sind alle Beratungen um den Natur-Kindergarten durchweg positiv verlaufen", erklärte Bürgermeister Erik Weide. Als vorteilhaft zeige sich das Gelände an der Sternenberghalle auf Oberweierer Gemarkung. Ortsvorsteher Andreas Bix bestätigte das Wohlwollen sowohl des Oberweierer Ortschaftsrats als auch der Fraktion der Freien Wähler. Bevorzugt wird ein größerer Bauwagen, auch "Hobbit" genannt, der mehr Raum biete und zum gleichen Preis von einer Jahresmiete in Höhe von 12 000 Euro zu haben wäre.

Der Rat folgte der Forderung nach der Einrichtung von Wasser und Abwasser. Wenn diese erfolge, sollte die Einrichtung auch mit Strom ausgestattet werden, empfahl Bauamtsleiter Markus Reinbold. Eine Empfehlung, der der Rat einstimmig folgte, obgleich sie zusätzliche Kosten verursacht. Getreu dem Motto, "wenn wir was machen, machen wir es richtig", stehen 10 000 Euro für Wasser und Abwasser zur Verfügung sowie weitere 20 000 Euro für das Verlegen von Strom.

Bix betonte die Vorteile eines Natur-Kindergartens. Naturerlebnisse förderten die emotionale Stabilität und ideale Entwicklung des Kindes. Alle Fraktionen stimmten für die Einrichtung und lobten die gute Vorarbeit von Katharina Marx aus dem Hauptamt. Vielversprechend sei das große Interesse an einem ersten Natur-Kindergarten, bemerkte Charlotte Schubnell (CDU). Ein Vater meldete sich in der Frageviertelstunde zu Wort und stellte seine Mitarbeit beim Erarbeiten eines Konzepts in Aussicht.

Kosten für die Gemeinde beim Betrieb der Einrichtung über einen privaten Träger: Die Betriebskosten (Personal- und Sachausgaben) liegen inklusive einer kalkulatorischen Miete von 12 000 Euro pro Jahr für den Bauwagen bei rund 125 000 Euro. Hinzu kommt eine Pauschale für Verwaltung und Hauswirtschaft von 11000 Euro. Die Einnahmen aus Elternbeiträgen und sonstigen Einnahmen belaufen sich im Vollbetrieb auf rund 33 000 Euro. Demnach müsste die Gemeinde ein Betriebskostendefizit in Höhe von 92 000 Euro kalkulieren. Die Beiträge für den Natur-Kindergarten orientieren sich an den aktuellen Beiträgen für Kindergartenplätze in der Gemeinde.