Das sinfonische Verbandsjugendblasorchester Ortenau hat in der Sternenberghalle in Friesenheim unter der Leitung von Rüdiger Müller gespielt. Fotos: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Sinfonisches Verbandsjugendblasorchester begeistert in der ausverkauften Sternenberghalle

Das sinfonische Verbandsjugendblasorchester ist in der ausverkauften Sternenberghalle aufgetreten. Die Zuschauer waren begeistert. 2019 geht das Orchester auf Konzertreise nach Kanada und Amerika.

Friesenheim. Die Fangemeinde wächst stetig, denn man weiß, wenn das sinfonische Verbandsjugendblasorchester Ortenau auftritt, gibt es Musik vom Feinsten. An Allerheiligen jubelte das Publikum, ließ sich mitreißen in die sinfonische Klangwelt, die musikalische Themen in ihrer Vielfalt melodisch und präzise zu vermitteln weiß. Das Orchester folgte dem Verbandsdirigenten Rüdiger Müller auf den Takt genau und verschmolz mit ihm zu einer harmonischen Einheit.

Das sinfonische Verbandsjugendblasorchester formiert sich aus den Besten, die die Musikvereine im jugendlichen Nachwuchs zu bieten haben. Neue Werke und Kompositionen verstärken den sehr guten Ruf dieses Orchesters, das mit Grazie und feinem Gespür für die Stücke begeistert.

Mit einer Auswahl wie der "Symphony Nr. 4" von Alfred Reed erlebten die Gäste monumentale Werke in Präzision. Dirigent Müller machte gleich drei deutsche Erstaufführungen möglich. Werken von Satoshi Yagisawa und dem Titel "Birds in the Azure Sky" oder "The Archangel Raphael who leaves a house of Tobias" von Masanori Taruya sowie "Of Our New Day Begun" aus der Feder von Omar Thomas malten szenische Bilder in einer bezaubernden Klangwelt. Diese Aktualität von Musik kam beim Publikum blendend an und sorgte für anhaltenden Applaus für Orchester und Dirigent.

Müller wusste die Sensibilität die Ausdrucksstärke und die Intensität der Stücke mit der jugendlichen Spielfrische und -freude zu kombinieren. Auch das begeisterte das teilweise sprachlos Publikum. Genießend schloss so mancher Zuhörer die Augen.

Es ist die Liebe zur sinfonischen Blasmusik, die diese Jugend innerhalb weniger Monate zu einem großartigen Orchester reifen ließ. Jedes Jahr versteht dessen musikalischer Leiter Rüdiger Müller, neue musikalische Talente zu fordern und zu fördern. Einzigartig waren Melodienbogen und die Vielfalt der musikalischen Stilrichtungen.

Im Publikum saßen so nicht nur Eltern und Großeltern mit stolzgeschwellter Brust. Voll des Lobes zogen die Dirigenten der heimischen Vereine, wie Marco Kaulke, Dirigent des Musikvereins Friesenheim, ihren Hut vor der musikalischen Glanzleistung des Jugendorchesters. "Der heutige Abend ist die Oberkante, dessen, was Blasmusik an Kunstfertigkeit zu bieten hat", schwärmte der Dirigent.

Konzerte mit dem sinfonischen Verbandsjugendblasorchester brauchen keinen thematischen Bogen. Die Musik lebt aus den Musikern heraus, die eins mit ihren Instrumenten und deren Klangvielfalt werden. Die Zuhörer erlebten eine musikalische Metamorphose der 108 Klangkünstler und das fantastische Publikum feierte die Hauptakteure entsprechend.

"Ich bin furchtbar stolz", sagte ein Vater, dessen Sohn Marc erstmals im Orchester die Tuba spielte. "Das ist ein großartiges Konzert. Besser geht es wohl nicht", so der Friesenheimer. Seine Meinung teilten die mehr als 650 Gäste mehrheitlich, die von den jungen Leuten mit rhythmischen Klatschen und Stampfen eine Zugabe forderten. Natürlich hatte das Orchester ein zusätzliches Stück parat: Vom Balkon erklang eine Solotrompete und das Orchester folgte mit dem Stück "Michael".

Das sinfonische Verbandsjugendblasorchester Ortenau ist im März 2013 aus dem sinfonischen Jugendblasorchesterprojekt Ortenau hervorgegangen, das 2005 gegründet worden war. 2019 wird das Orchester die Einladung von Paula Holcomb annehmen und eine Konzertreise nach Kanada und Amerika unternehmen. Konzerte in New York, Toronto und Buffalo stehen auf dem Plan. Das Friesenheimer Konzert zum 1. November fällt daher aus.