Zahlreiche Eltern kamen mit ihren Kindern zu den Gottesdiensten der Großgemeinde, um sich die einstudierten Krippenspiele anzusehen. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Heiligabend: Zahlreiche Kinder und Jugendliche der Kirchengemeinde zeigen Krippenspiel

Kein zweites kirchliches Fest lässt so viele Menschen in die Kirchen drängen wie das Weihnachtsfest. In der Großgemeinde Friesenheim waren an Heiligabend bereits Nachmittags zu den Krippenfeiern kaum mehr Sitzplätze zu ergattern.

Friesenheim. Die Straßen in Friesenheim erschienen an Heiligabend ab den Nachmittagsstunden wie ausgestorben. Autos wurden nur noch bewegt, wenn nicht anders möglich. Bereits ab 15 Uhr füllten Familien mit Kindern die Kirchen, um sich die Krippenspiele anzusehen. Väter trugen ihre Kleinen auf dem Arm. Dass die Krippenfeiern immer wieder von munteren Aussagen und Staunen der jüngsten Gottesdienstbesucher kommentiert wurde, machte allein den Liebreiz dieses von Familien beliebten Fests aus.

Bläserensembles und Chöre unterstützten die Gottesdienste

In den katholischen Kirchen in Heiligenzell, in Oberschopfheim und in Oberweier sowie der evangelischen Kirchengemeinde Friesenheim studierten Kinder ebenfalls anschaulich und kindgerecht die Geburt Jesu nach dem Lukas-Evangelium ein. In der Großgemeinde wurde deutlich gemacht, dass Weihnachten nicht nur das Fest der Geschenke und Familientreffen bei gutem Essen ist – an Weihnachten füllen sich in der Großgemeinde auch sämtliche Kirchen. Kirchenchöre, Ensembles und Bläsergruppen frohlockten vom Altar und den Emporen. So viele Menschen kamen in die Kirchen, dass selbst das Wenden der ausgelegten Liedblätter einem eigenen rhythmischen Beitrag glich.

In einem Anspiel beschrieben Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde eine Welt in Lügen, Laster, Diebstahl, Ehebruch und Kriegen. Insgesamt 247 Kriege wurden genannt. Ob neue Plagen als Holzhammermethode die Menschen zur Umkehr bewegen könnten, stellten die Jugendlichen in den Raum. Pfarrer Rainer Janus betonte dazu: "Menschen müssen aus sich selbst heraus zum Frieden finden. Dazu braucht es mehr als Vernunft. Weihnachten ist dort, wo Liebe eine Chance hat."

Die Botschaft des Weihnachtsgottesdiensts von der Geburt des "Friedensfürstes" durchdrang die Gläubigen an den Feiertagen. Sie verliert somit auch nach 2000 Jahren nicht an Aktualität und sorgte wieder für volle Gotteshäuser.

Sowohl Pfarrer Steffen Jelic als auch Pfarrer Rainer Janus hoben in ihren Predigten den Wunsch nach Liebe und Friede unter den Menschen hervor. Gleichzeitig holten die beiden auch jene Menschen in ihren Ansprachen ab, die von Trauer oder Einsamkeit erfüllt sind.