Unter anderem Sportler und Blutspender wurden bei der "Friesenheim-Gala" geehrt. Foto: Bohnert-Seidel

Mit der "Friesenheim-Gala" setzt die Gemeinde ein Zeichen für das Ehrenamt, die Blutspende, sportliche Leistungen und den Einsatz um das Wohl von Menschen. Bürgermeister Erik Weide ehrte am Mittwochabend rund 80 Leistungsträger.

Friesenheim - All jene, die Bürgermeister Erik Weide in den kurzweiligen knapp zwei Stunden auf die Bühne holte, dürften eine Art Vorbildcharakter haben. Es zählt der Biss und der Mut, aber auch der Spaß und die Freude, an dem, was jeder einzelne leistet – ganz gleich ob im Ehrenamt, bei der Blutspende oder im Sport. "Das Geheimnis des Erfolgs trägt nur drei Buchstaben – Tun", erklärte Weide. Nur aktives Handeln führe zum Ziel.

Sonderehrung für beherzten Einsatz bei Brand in der Schule

Neue Träger der Bürgermedaille sind Josef Burg, Elisabeth Mussler und Josef Sailer. Eine Sonderehrung erhielt Jürgen Schuler für besonders herausragenden Mut und Einsatz an der Schule. Es war ein normaler Vormittag am 23. Februar um 10.47 Uhr, als der Feueralarm am Bildungszentrum losging. Beherzt war Hausmeister Schuler zur Stelle, griff sich die Feuerlöscher und erstickte ein Feuer im Mittelbau im Keim. "Aufgrund Ihres beherzten Eingreifens verlief der Brand glimpflich", würdigte Weide. In Kauf nahm Schuler eine leichte Rauchgasvergiftung und Verbrennungen. "Sie haben viel Schlimmeres verhindert", erklärte der Bürgermeister, weshalb Schuler eine Sonderehrung erhielt.

Sailer spielte bis zum 64. Lebensjahr aktiv Fußball beim SV Heiligenzell. 28 Jahre gehörte er dem Vorstand an und trainierte die Jugendmannschaften. Sailer ist Mitglied bei den Haus- und Gartenfreunden, im Musikverein, beim VdK und Gründungsmitglied im Karateclub Lahr. Künstlerisch habe er sich in die Gestaltung des Festkalenders zur 1000-Jahr-Feier von Friesenheim und Heiligenzell eingebracht. Außerdem liebe er es historische Bilder aufzuarbeiten und diese der Bevölkerung in Ausstellungen zu zeigen.

Burg lebt für die Natur und ist seit seinem zehnten Lebensjahr Imker. Dem Kirchenchor gehört gesanglich sein Herz. 26 Jahre gehörte er dem Vorstand an. Ein großes Anliegen sind ihm die Senioren. Das Altenwerk in Oberweier hat er 15 Jahre geleitet. Unterschiedliche Referenten holte er nach Oberweier. Darunter Pater Anselm Grün, dessen Vortrag mehr als 1000 Menschen in der Sternenberghalle besuchten. Treffen mit den Senioren aus der Partnergemeinde Dorlisheim sind ihm wichtig. Mehr als 25 Jahre lang fuhr er alle zwei Monate nach Beuron und kaufte "Sonnenhofbrot". "Sie alle haben dazu beigetragen, dass über die Einnahmen ein Dorf im Osten Indiens gebaut werden konnte. Ich danke allen Brotessern", erklärte Burg.

Mussler ist eine angesehene Persönlichkeit in Schuttern. 31 Jahre lang war sie die gute Seele der Ortsverwaltung. Diese habe zum Ort des Lebens, des Austauschs und gegenseitiger Hilfe gemacht. Auch nach Dienstschluss war sie Ansprechpartnerin und Helferin für die Bürger. In die Pflege der Partnerschaft mit Herbsheim bringe sie sich bis heute ein. Zur Gestaltung der 1400-Jahr-Feier von Schuttern war sie an vorderster Front. Aktuell wirke sie als Autorin an der Gestaltung des Ortsfamilienbuches mit und sei zuverlässige Hilfe und Ratgeberin.

Mit großem Respekt ehrte Weide die Blutspender, darunter Martin Buttenmüller, Hans-Jürgen Möller und Siegfried Walter, die bereits 125 Mal ihr Blut gespendet haben. "Blut ist keine Ware zum Bestellen", erklärte Weide. Vielmehr sei es ein hohes Gut, das Leben rettet. Leider fehlten mehr junge Menschen, die für die Blutspende bereit wären.

Eine Verneigung galt den Höchstleistungen von Sportlern, die trainieren, auch wenn die Knochen schmerzen und oft mit einem Zweifel vor dem Wettkampf begleitet wären. Dank gelte auch den Eltern und Trainern, die sehr viel Zeit investierten. Jenseits einer Meisterschaft dürfte das Stadtradeln anzusiedeln sein, aber der Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz sei nicht von der Hand zu weisen. "Mit E-Autos werden die Straßen auch nicht leerer", so Weide. Umso wichtiger sei das Umsteigen auf das Fahrrad. Aus diesem Grund wurden auch die erfolgreichen Stadtradler geehrt.

Diese Bürger wurden geehrt:

Blutspender:  

Silke Schabinger (zehn Mal); Andreas Fautz, Jan Hartung, Silke Rottler (25 Mal); Elisabeth Billmeier, Hans Schlager (75 Mal); Martin Buttenmüller, Hans-Jürgen Möller, Siegfried Walter (125 Mal).

Sportler-Ehrung:

SV Oberschopfheim, Abteilung Tennis Aufstieg in die Oberliga. E-Jugend Fußball: SG Oberweier/Heiligenzell/Friesenheim. DJK Oberschopfheim, Tischtennis: 1. Platz U 11;  Max Vogt: 1. Platz U15; Bezirksmeisterin: Michaela Kopp. TTC Friesenheim, Tischtennis: 1. Platz Jungen, Bezirksmeister U13. Downhill: Anuk Arend, 2. Platz Deutsche Downhill Meisterschaft (U19), 3. Platz Crankworx World Tour (Innsbruck-U19), 2. Platz European Downhill Cup Österreich (U19), 2. Platz European Downhill Cup – Gesamtwertung (U19), Radsport: Charlotte Späth: Deutsche Meisterin Querfeldein, Baden-Württembergische Meisterin Querfeldein/Bahn/Straße. 
Stadtradeln:

Einzelwertung: 1. Andreas Pahlow, 2. Gerhard Silberer, 3. Judith Janus. Team: 1. Evangelische Kirchengemeinde, 2. TV Oberschopfheim, 3. RSC Friesenheim.

Sonderehrung:

Jürgen Schuler. Bürgermedaille: Josef Burg, Elisabeth Mussler, Josef Sailer.