Eine Elterninitative stellt im Gemeinderat am Montagabend ihr Modell eines kindgerechten Schulhofs vor. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Im sechsten Anlauf seit 20 Jahren wird eine kindgerechte Gestaltung des Pausenhofs der Grundschule gefordert

Friesenheim (cbs). Der Freundeskreis der Grundschule in Friesenheim setzt sich abermals für eine Erneuerung des Schulhofs ein. In der Gemeinderatssitzung am Montagabend wird eine aus Eltern und Lehrern bestehende Arbeitsgruppe ihre Pläne für eine Neugestaltung des Friesenheimer Grundschulhofs vorstellen.

Der erklärte Wunsch des Freundeskreises der Grundschule ist ein kindgerechter, bewegungsfreundlicher und naturnaher Grundschulhof. Ihren Plan und ihre Vorstellungen haben die engagierten Eltern bereits bei der Nova an einem eigenen Stand erläutert. "Jetzt geht es um eine konkrete Planung", sagte Urte Stahl in einer jüngsten Sitzung des Freundeskreises. Das Motto der Gruppe ist: "Grün statt grau".

Die Vielfalt von Grundschulhöfen ist in der Großgemeinde recht offensichtlich: Spielplätze und ausreichend Grünflächen sind in Heiligenzell, Oberweier und Schuttern vorhanden. Oberschopfheim verfügt sogar über zwei Gelände mit Klettergarten und Sinnespark.

Sechste Gruppe bemüht sich um Veränderung

Im Kernort Friesenheim wurde in der Vergangenheit hingegen nur wenig getan. Seit mehr als 20 Jahren engagieren sich daher schon Eltern an der Grundschule für einen kindgerechten Grundschulhof mit Aufenthaltscharakter. Die Friesenheimer Grundschule ist mit 200 Schülern die größte Grundschule der Gemeinde. Außerdem nehmen mehr als 70 Kinder an der Schülerbetreuung teil. Der Grundschulhof in Friesenheim wird von morgens bis um 17 Uhr von Schülern genutzt.

In den vergangenen 20 Jahren wurden über Elterninitiativen immer wieder vereinzelte Verbesserungen vollzogen. Farbeimer und Pinsel haben wiederholt hergehalten, Sandsteinmauern wurden abgestrahlt, auf dem Boden wurden Spielflächen aufgemalt, eine Kletterwand finanziert oder die Schwimmbadwand zum Dschungel bemalt. Das Klettergerüst wurde ebenfalls auf Initiative und unter Mitfinanzierung des Fördervereins sowie Spendern und Gemeinde finanziert. Alle Pläne, die größere Investitionen verlangten, wurden auf Eis gelegt.

So gab es immer wieder kleine Mosaiksteine, die aber nun nicht länger über die Notwendigkeit einer großen Lösung hinwegzutäuschen vermögen. Vor sechzehn Jahren wurden bereits Pläne ausgearbeitet, aber weil die Voraussetzung für eine Grundschulhofneugestaltung an die Bedingung einer vollständigen Einzäunung geknüpft war, geschah nichts. Einerseits war die Einzäunung zu teuer, andererseits lehnte die damalige Elterngruppe die Einzäunung ab. Der Grundschulhof ist einer der beliebtesten Treffpunkte der Kinder, soll dies auch bleiben und daher frei zugänglich sein, so der Wunsch der Eltern.

Eines der Finanzierungsmodelle sieht den regelmäßigen Verkauf von Schüler-Müsli auch im Friesenheimer Einzelhandel vor. Aktuell will sich der Freundeskreis darüber hinaus an einem Förderwettbewerb der Sparda-Bank beteiligen. Jeder Euro zähle, sagt Stahl.

Jetzt hofft der Freundeskreis auf ein positives Signal von Seiten des Gemeinderats und der Verwaltung. Ein Signal, das eine baldige Lösung schaffe und noch die heutige Grundschulgenerationen in den Genuss eines neugestalteten Grundschulhofs bringt, erhofft man sich. "Wenn jetzt nicht etwas passiert und die Gemeinde guten Willen zeigt", so Stahl, "ist bei uns allen irgendwann die Luft raus."

Der Grundschulhof in Friesenheim war ursprünglich für die neu gebaute Volksschule im Jahr 1964 gedacht. Nach 54 Jahren wünscht sich der Förderverein nun eine umfassende und vor allem kindgerechte Neugestaltung. In mehr als 20 Jahren ist es mittlerweile die sechste Gruppe, die sich für eine Neugestaltung des Grundschulhofs einsetzt.