Freuen sich bereits auf den Weltgebetstag: (von links) Inge Kiefer, Silvia Weber, Hildegard Gnädig, Anja Groß, Lore Althauser und Judith Janus Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Gottesdienst: Frauen aus Friesenheim organisieren Weltgebetstag für Frauen / Termin um eine Woche verlegt

In Friesenheim wird morgen der Weltgebetstag der Frauen gefeiert. Eigentlich bereits am 1. März geplant, wurde der Termin wegen der Fasent um eine Woche verschoben.

Friesenheim. Der Weltgebetstag der Frauen ist die wohl am längsten gelebte Ökumene innerhalb der beiden Kirchengemeinden. Frauen aus beiden Konfessionen vereinen sich seit 42 Jahren und laden nicht nur zum Gottesdienst ein, sondern bereiten auch einen Abend vor, an dem die Frauen jenes Land vorstellen, das die Gottesdienstordnung beschreibt. In diesem Jahr stehen Frauen aus Slowenien im Fokus der weltweiten Aufmerksamkeit und Betroffenheit. Mit Fotografien, Bildern, Symbolik, Kunst, aber auch der Vorstellung einzelner Biografien tauchte das Vorbereitungsteam mit den Frauen aus Friesenheim und den Ortsteilen in die Thematik ein.

Frauen backen slowenisches Gebäck

Zum traditionellen Gebäck in Slowenien zählen Blätterteigstückchen gefüllt mit Marmelade. Leckerer Hefekuchen gefüllt mit einer Mandelnussmischung rundete die kulinarische Seite mit Säften und Tee auch diesmal ab. Ungewöhnlich für Friesenheim ist in diesem Jahr das Datum. Eigentlich gilt der Weltgebetstag immer am ersten Freitag im März als gesetzt. "Bei uns sind sehr viele Frauen in Zünften oder einfach nur gern närrisch unterwegs", erklärte Lore Althauser vom Vorbereitungsteam zur Verschiebung. Jetzt ist der Gottesdienst in Friesenheim der Freitag nach Fasnacht.

Mit einem Lichtbildervortrag wurde das Land Slowenien und seine Frauen vorgestellt. "Kommt, alles ist bereit", die von slowenischen Frauen gewählte Bibelstelle lädt ein, weltweit am gemeinsamen Tisch der Zusammengehörigkeit und des Glaubens Platz zu nehmen. Lore Althauser schenkte den Frauen einen Einblick in das Leben von Alma Maximiliane Karlin, einer engagierten und modernen Frau des 19. Jahrhunderts. Geboren am 12. Januar 1889 in Cilli, Österreich-Ungarn, heute Slowenien, gestorben am 14. Januar 1950, war Karlin Journalistin und Reiseschriftstellerin. Hohen Bekanntheitsgrad erreichte die engagierte Frau mit ihrer mehrjährigen Weltreise und die darüber veröffentlichten Erzählungen und Bücher. Ihr wurde in Slowenien eines der ersten Frauen-Denkmäler gewidmet.

Seit 1977 treffen sich die Frauen

"Über den Vorbereitungsabend erfahren wir sehr viel Wissenswertes über Länder, was wir so in diesem Umfang niemals erfahren würden", stellt Judith Janus fest. Seit 1977 treffen sich die Frauen in Friesenheim zum Weltgebetstag für Frauen. Die frühere Ehefrau von Pfarrer Heinrich Wittstock, Ingeborg Wittstock, brachte den Vorbereitungsabend und das Fest in der Kirche nach Friesenheim. Wie in den Jahren zuvor stand in diesem Jahr das Gemälde einer slowenischen Künstlerin im Zentrum der Betrachter.

Die Künstlerin Rezka Arnus arbeitet mit einer Symbolik, die Tradition, aber auch die Konflikte der Moderne mit Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, dokumentiert.