Zahlreiche Helfer unterstützten Roswitha (von links) und Winfried Dierle bei der Weinlese im Gewann Langenburg. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Weinlese: Familie und Freunde unterstützen Winzer Dierle

Oberschopfheim (cbs). Im Weinberg von Winfried Dierle war kürzlich die letzte Weinlese für dieses Jahr. Wer in den jüngsten Tagen durch Oberschopfheims Weinberge gewandert oder mit dem Fahrrad gefahren ist, sieht nur noch leere Rebstöcke. Aber es gibt noch so einige besondere Fleckchen im Weinberg. Sorten für die Premium-Linie Oberschopfheimer Selektion dürfen noch länger hängen.

Die Lese im Oktober lässt die Trauben um ein Vielfaches reifen. Will heißen, die Extraktwerte und das Mostgewicht sind sehr hoch. Geringere Menge bringt zwar weniger Quantität, aber mehr Qualität. Ergo spielen die Weine auch in einer höheren Preisklasse. Wenn die Weine mit entsprechenden Preisen gekürt werden, wie dem Bundespreis für den Gewürztraminer, dann lohnt sich das Engagement der Winzer allemal. Eines ist gewiss, Qualität, Konzentration und Dichte der Inhaltsstoffe sind mit jedem Schluck zu genießen.

Auf dem Langenburg gedeihen seit drei Jahren Spätburgundertrauben für die Premium-Linie der Winzergenossenschaft Oberschopfheim Selektion. Seit vielen Jahren zählt Winfried Dierle zu jenen Winzern, die immer wieder für Spezialitäten zu haben sind. Hin und wieder haben es seine Trauben, je nach Weinjahr, auch in die Trockenbeerenauslese geschafft. Für die Oberschopfheimer Selektion liefert aber auch Winzerchef Frank Erb die Sorte Gewürztraminer. Im vergangenen Jahr wurde dieser Wein sogar Bundessieger. Von diesem Jahrgang hätte die Winzergenossenschaft gern mehr als 1000 Flaschen im Angebot gehabt. Aber sie legt sich fest und bleibt bei einer minderen Menge. Binnen weniger Wochen war der Bundessieger ausverkauft, weiß Birgit Müller aus dem Verkaufsteam im Winzerhüs. Die Winzertochter hilft, wo es geht gern aus.

"Dass ich heute Morgen im Weinberg stehen werde,war mir so nicht bewusst", lacht die Oberschopfheimerin zwischen den Blättern. Bekannte und Verwandte von Familie Dierle wurden im Weinberg zusammengetrommelt. Die Oberschopfheimer Selektion zeichnet nicht nur den minimierten Ausbau auf 1000 Flaschen je Sorte aus. Selektion bedeutet auch, dass die Trauben ausschließlich von Hand gepflückt werden. Angesprochen auf die Zeit, die Winfried Dierle für die Pflege dieser Sorte mit knapp 15 Ar verwendet, meint er lachend: "Stunden." Mindestens drei Mal geht er vor der Lese durch und schaut sich die Trauben genauer an. Nur absolut gesundes Traubengut kommt in den Bottich.