Unter den rund 400 Gästen waren auch die Vertreter der Ortseile Andreas Bix, Richard Haas, Michael Jäckle und Hans-Jürgen Kopf sowie Meißenheims Bürgermeister Alexander Schröder. Fotos: Foto: Bohnert-Seidel

Bürgermeister nimmt zunehmend verärgterte Bürger wahr. Sanierungsstau bei Schulen.

Friesenheim. Pfiffig, humorvoll und zukunftsorientiert, so hat sich Bürgermeister Erik Weide beim Friesenheimer Neujahrsempfang präsentiert. Mehr als 400 Gäste sind der Einladung in die Sternenberghalle gefolgt.

"2019 gestalten wir´s gemeinsam", diese Botschaft von Bürgermeister Erik Weide kam bei den Gästen an. Er wolle jeden einzelnen mitnehmen, der Lust hat auf Gestaltung. Mehr als 400 Bürger sind in die Sternenberghalle gekommen. Eine "Neujahrsraktete" der Spitzenklasse schoss Tobias Gnacke ab. Der Entertainer, Komödiant und Musiker verstand die Lachmuskulatur bestens zu strapazieren. Von der Zugabe mit Charlotte Schubnell als eine überdrehte Carmen Geiss und Bürgermeister Erik Weide als lässig coolen Udo Lindenberg konnten die Besucher nicht genug bekommen. Weide versprach seinen Gästen in Sachen Lebensfreude und Genuss für das Jahr 2019 auf den richtigen Weg zu leiten.

"Ich bin froh, dass bei uns das Ortsteildenken komplett überwunden ist", sagte Weide. Ein Schelm, sei wer Böses dabei denke. Die Gäste lachten und applaudierten. Der Bürgermeister präsentierte sich als zupackender Gemeindechef, der vor allem die Bürger mitnehmen und begeistern will.

Gemeindemitglieder sollen mehr mitgestalten

Über seine Einleitung der Gemeinsamkeit von beiden Katastrophen Dürre und Donald Trump "beide sind zu nicht szu gebrauchen", gelang der Schwenk ins vertraute Friesenheim. "Ich verspüre auch bei uns eine zunehmende Verrohung", sagte er. Sei es im Umgang miteinander, im Umgang mit Einrichtungen der Gemeinde oder der Sprache. Wenn Dinge anders verlaufen oder nicht der eigenen Meinung entsprächen, sei der Ärger auch in Friesenheim oft groß. "Wenn der Nachbar falsch parkt oder eine Baustelle schlecht geplant wurde." Weide lässt die Gäste sich an der eigenen Nase packen. Er wolle die Bevölkerung weiter einbeziehen, nahm Bezug auf das auf den Weg gebrachte Verkehrskonzept und lud ein das Gemeindeentwicklungskonzept gemeinsam zu gestalten. Allen wünschte er mehr Gelassenheit, schließlich lasse es sich in der Gemeinde schön leben. Die Arbeit gehe nicht aus und brauche Mitgestalter.

Ein Sanierungsstau habe sich im Bereich der Schulgebäude aufgebaut. Noch 2019 werde die Sanierung des Grundschulhofs kommen. Die Grundstücksverkäufe im Baugebiet "Auf der Mühl" laufen und die Erschließung des Alten Sportplatzes schreite eilig voran.

"Wir haben es geschafft", erklärte Weide in Anlehnung an den denkwürdigen Satz von Angela Merkel. Friesenheim habe hingegen seine Flüchtlingsfrage nicht zu 100 Prozent geschafft. Unaufgeregt und zielorientiert habe die Gemeinde ihre Aufgabe jedoch angenommen und das Beste herausgeholt. Bürgermeister Weide dankte in diesem Zuge nochmals allen Ehrenamtlichen.

Potenziale werden erschlossen durch den Kauf von Gelände und Gebäuden, wie das Bima-Gelände in Oberschopfheim, das Kloster mit den entsprechenden Gelände, das Pfarrhaus in Oberweier sowie weitere kleinere Flächen in den Ortsteilen. Handlungsbedarf bestehe bei der Entwicklung von Gewerbeflächen. Von Vorteil sei die aktive Liegenschaftspolitik. Weide bekannte sich zum europäischen Gedanken, der vor allem in den Partnerschaften mit Tavaux, Herbsheim und Dorlisheim gelebt werde. In lebendige Mitgestaltung sei die Bevölkerung eingeladen. Am besten geschehe dies nach dem Motto von Winnie Pooh, dem Bären, der jeden Tag zu seinem Lieblingstag kürt.

Den kirchenlichen Segen für 2019 schenkte Pfarrer Rainer Janus, musikalische Grüße überbrachte der Musikzug und der Chor am Bildungszentrum. Zu Glücksbringern wurden die Schornsteinfeger Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf sowie Mathias Holzenthaler mit Sohn und Tochter.