Die Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft in Friesenheim stehen bis zum 8. Mai unter Quarantäne. Archivfoto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Corona: Gemeinschaftsunterkunft steht unter Quarantäne

Friesenheim. Lange Zeit blieben die Flüchtlingsunterkünfte im Ortenaukreis verschont, nun hat es aber eine Unterkunft in Friesenheim erwischt: In der Gemeinschaftsunterkunft "Am Bahnhof" hat sich das Coronavirus eingenistet, elf Flüchtlinge sind infiziert. Herausgekommen ist dies bei präventiven Schnelltest: "Seit letzter Woche werden präventiv in allen Gemeinschaftsunterkünften im Ortenaukreis Schnelltests durchgeführt. Dabei waren in der Friesenheimer Unterkunft elf Ergebnisse positiv", erklärt Kai Hockenjos, Pressesprecher des Landratsamts Ortenaukreis gegenüber der Lahrer Zeitung. Seit Montag würden daher zur Bestätigung PCR-Abstriche genommen.

Insgesamt 69 Menschen seien aktuell von der Quarantäne betroffen – "Stand heute, Mittwoch, besteht die Quarantäne bis zum 8. Mai", so Hockenjos. Für die Bewohner der Unterkünfte gelten die gleichen Regeln wie für alle anderen Betroffenen. "Falls sie keine Verwandten oder Bekannten haben, die sie mit Lebensmitteln versorgen können, sind unsere Mitarbeiter behilflich", erklärt der Pressesprecher. Je nach Situation komme auch eine Umverlegung in kleinere Wohneinheiten in Frage, um die restlichen Bewohner vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.

Die Impf-Kriterien werden bundes- und landesweit vorgegeben. "Die Bewohner der Gemeinschaftsunterkünfte sind impfberechtigt und haben dies auch schon teilweise wahrgenommen", erklärt Hockenjos. Die Mitarbeiter sind bei der Termin-Vereinbarung behilflich. Darüber, wer in Friesenheim aber nun bereits geimpft wurde, könne keine genaue Angabe gemacht werden – "Termine werden teilweise auch eigenständig vereinbart oder sind beruflich bedingt – zum Beispiel als Mitarbeiter in der Altenpflege – bereits durchgeführt worden."

Friesenheimer Unterkunft sorgte erst kürzlich für Aufsehen

Die Gemeinde Friesenheim sei gleich am Montag über die positiven Schnelltestergebnisse informiert worden. "Der Landkreis hat die Situation unter Kontrolle", ist sich Bürgermeister Erik Weide sicher. Alle positiv getesteten Personen seien durch das Landratsamt an in kleinere Wohneinheiten gebracht worden, um die restlichen Bewohner vor Ansteckung zu schützen. "Die Gemeinde Friesenheim hat in vollem Umfang Hilfe angeboten, die bisher noch nicht in Anspruch genommen wurde", sagt Weide. Darüber hinaus sei auch das Netzwerk Solidarität informiert und unterstütze die Betroffenen.

Erst kürzlich sorgte die Unterkunft unabhängig von Corona für Aufsehen, da die Feuerwehreinsätze sich wieder häuften. Acht Mal musste die Wehr bereits an das Gebäude "Am Bahnhof" ausrücken, aufgrund von Fehlalarme der Brandmeldeanlage.

Aktuell gibt es 13 Unterkünfte in sechs Städten und Gemeinden im Ortenaukreis. "Je nach Struktur der Unterkunft werden ein bis zwei Mal pro Woche Antigen-Schnelltests durchgeführt", erklärt der Pressesprecher des Landratsamts Ortenaukreis, Kai Hockenjos. Im November 2020 gab es in Lahr einzelne Fälle mit zeitlichem Versatz, die so gut wie symptomlos verlaufen sind.