Schüler, Lehrer und Laudatoren mit Füchsle (von links): Nils Smith, Stephan Reichstein, Pia Gerasch, Christian Huck, Angelika Philipzen, Julian Schneble und Lara-Joelle Thomas. Foto: cbs

Friesenheimer Bildungseinrichtung erhält Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage"

Die Realschule und Werkrealschule Friesenheim hat den Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" erhalten. Die Einrichtung besuchen derzeit 720 Jugendliche aus 40 Nationen.

Friesenheim. Mit der Titelverleihung ist sie die 193. Schule von insgesamt 2500 Schulen in Deutschland, erklärte Stephan Reichstein, Landeskoordinator für das Projekt. Wichtig sei nicht allein die Begrenzung auf die Schule, sondern wie Bürgermeister Erik Weide bekannte, die Übertragung und Identifikation mit dem gesamten Ort. "Die Schule ist ganz zentral in der Gemeinde angesiedelt, weshalb das Projekt für die Gesamtgemeinde zählt", erklärte Weide.

Das Projekt umfasse auch Themen wie Diskriminierung, Mobbing und beziehe alle gesellschaftlichen Bereiche mit ein. Der Titel passe wunderbar zum neuen Logo, das in seiner Buntheit die Vielfalt und starke Gemeinschaft zum Ausdruck bringe. Schulleiterin Angelika Philipzen sprach von einer Grundhaltung für die Schule und die Zukunft der Demokratie, Zivilcourage brauche Mut zum Handeln. Jetzt gelte es den Titel mit Leben zu füllen. Die Schule sei getragen von einer wertschätzenden Grundhaltung, die sich in Sprache und Leben ausdrücke.

Lange zuvor sei das Projekt aus den Reihen der Schülermitverwaltung (SMV) gestartet worden. Die praktische Umsetzung fließe jetzt in das tägliche Leben ein, erklärte Christian Huck, SMV-Lehrer, der gemeinsam mit seiner Kollegin Ina Popp das Projekt ausgearbeitet habe.

SC Freiburg unterstützt Friesenheimer Jugend

83 Prozent aller Schüler bekennen sich zum Titel in ihrer persönlichen Grundhaltung. Zentrales Motto ist das Einmischen, wenn Unrecht geschehe. Eindrucksvoll stellten Schüler unterschiedliche Konfliktsituationen dar. Starke Aktionen, wie die Sammlung für die Lahrer Tafeln, die Teilnahme am "Freunde-statt-Fremde-Cup" beim SC Freiburg und ein sozialer Tag sowie ein Fest der Kulturen im Sommer füllen das Projekt nachhaltig mit Leben.

Weitere Bausteine seien die praktische Umsetzung in den Unterrichtsfächern sowie im sozialen Engagement, das an der Schule seit mehr als 20 Jahren gelebt wird. An der Seite der Schule ist der SC Freiburg, der mit der Schule in Friesenheim den fünften Partner hat. Der SC Freiburg sehe sich als Verein mit "eingetragener Verantwortung" im Sinne von Toleranz, Fairplay, Gastfreundschaft und Weltoffenheit, erklärte Niklas Ziegler vom SC Freiburg. Seit 2007 ist der Sportclub mit dem Projekt gegen Diskriminierung unter dem Motto "Freunde statt Fremde" unterwegs. Dabei zitierte Ziegler den SC-Trainer Christian Streich: "Es geht nicht um Zusammenarbeit. Es geht ums Zusammenleben."

INFO

Neuer Preis

Charlotte Schubnell, Vorsitzende des Fördervereins, kündigte an, dass künftig ein Preis für Zivilcourage ausgelobt und zum Ende des Schuljahrs überreicht werden soll. "Unsere Jugend ist die Zukunft – ganz ohne Gewalt", so Schubnell. Dass an einer Schule mit 720 Schülern das Leben nicht konfliktfrei stattfinde, sei selbstverständlich, so Reichstein. Daher sei es wichtig damit umgehen zu lernen.