Die 21-Jährige Jasmin Braun brachte den Kindern im Waisenhaus in Kenia als Geschenke unter anderem Trikots ihres Heimatvereins SV Oberweier mit. Die Bauzeichnerin war im Auftrag des Vereins "Afridunga" als ehrenamtliche Helferin von September bis November in dem afrikanischen Land. Foto: Privat Foto: Lahrer Zeitung

Ehrenamt: Jasmin Braun berichtet von ihrer Arbeit in Afrika / 21-Jährige half in einem Waisenhaus mit

Jasmin Braun aus Oberweier hat als freiwillige Helferin in Kenia gearbeitet. Im Auftrag des Niederschopfheimer Vereins "Afridunga" lebte sie dort zwei Monate in einem Waisenhaus.

Oberweier. Nach dem Abi packen viele jungen Leute erst einmal ihren Rucksack und es geht hinaus in die Welt. Diesen Wunsch hegte auch Jasmin Braun, aber sie fühlte sich irgendwie noch nicht so reif. Ergo machte die Oberweirerin eine Ausbildung zur Bauzeichnerin und packte im Alter von 21 Jahren ihren Rucksack. In der Zeit vom 16. September bis 11. November lebte sie in einem Waisenhaus in Kenia. Der "Afridunga" ist ein Förderverein afrikanisch-initiierter Bildungs- und Entwicklungsprojekte aus Niederschopfheim.

Brauns Arbeit war so vielfältig wie die Verspieltheit der Kinder. Sie war als Englischlehrerin im Einsatz, gestaltete mit den Waisenkindern die Freizeit, sie half in der Küche, begleitete bei Hausaufgaben und blieb Ansprechpartnerin für Sorgen und Nöte. Neben all den überwältigenden Eindrücken die Kenia zu bieten habe, sei es dennoch die Fröhlichkeit der Kinder gewesen, die die Oberweirerin überwältigte. Im Waisenhaus in Port Victoria leben 25 Kinder. Hinzu kommt eine Schule mit 300 Kindern. "Die Eltern der Waisenkinder sind ihn der Regel an Aids gestorben oder an Malaria", erzählt Braun. Verwandte seien in der Regel auch nicht gerade erpicht darauf noch ein zusätzliches Kind durchzufüttern.

Der Schwerpunkt des Vereins "Afridunga" liegt derzeit auf der Unterstützung von "Sheryl’s Waisenhaus". Natürlich reiste Braun nicht mit leeren Koffern an. Im Gepäck hatte sie eine Menge Trikots des SV Oberweier sowie Luftballons, Malstifte, Schreibstifte und viele andere Kleinigkeiten, die die Kinder erfreuten.

Zu sehen, dass ein Kind einen schlichten Luftballon wie einen kostbaren Schatz hütet, diesen so lange hegt und pflegt bis ihm die Luft ausgegangen ist, und danach noch etwas Schönes daraus bastelt, war eine Genügsamkeit, die Braun faszinierte und ein Stück nachdenklich machte. "Obwohl die Kinder so wenig haben, noch nicht einmal Eltern, sind sie sehr glücklich und fröhlich", erzählt Braun.

Das Waisenhaus, in dem die 21-Jährige war, erfährt finanzielle Unterstützung aus Deutschland. Flug und Aufenthalt hatte die Oberweiterin aus eigener Tasche bezahlt. Selbst für ihre Verpflegung ist sie aufgekommen. Keine Sekunde habe sie bereut, vielmehr fühlt sie sich selbst reich beschenkt. "Man lernt zu schätzen, dass der Strom aus der Steckdose kommt und Wasser aus der eigenen Leitung im Haus und nicht vom Brunnen im Hof geholt werden muss", so Braun. Gewaschen habe sie sich mit einer Gießkanne. Immerhin gab es ein Plumpsklo. Dass überall im Haus Tiere unterwegs sind, Salamander in den Ecken sitzen, sei nur kurz am Anfang befremdlich und im Handumdrehen eine Gewohnheit. Seit Dezember arbeitet Braun wieder als Bauzeichnerin in Freiburg und im März geht es zum Architekturstudium nach Konstanz.

Der Verein "Afridunga" lädt auf Montag, 26. Februar, 19 Uhr, zu einem Bildervortrag nach Niederschopfheim in den Pfarrsaal ein. Unter anderem Jasmin Braun wird dabei von ihren Erfahrungen und Eindrücken aus Kenia berichten. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.afridunga.de.