Christian Huck (links), Angelika Philipzen und Ralf Baumann freuen sich über die Bildungspartnerschaft: Firma Herrenknecht wird künftig enger mit der Friesenheimer Realschule zusammenarbeiten. Foto: cbs

Verbund: Schwanauer Unternehmen Herrenknecht ist Bildungspartner der Realschule Friesenheim

Friesenheim - "Nicht jeder muss Abitur machen", sagt Schulleiterin Angelika Philipzen und spricht dabei die dringend gesuchten Auszubildenden an. Auch Ralf Baumann, Ausbilder und Lehrer bei Firma Herrenknecht, bekräftigt die Worte: "Ein Indianerstamm braucht nicht nur Häuptlinge", erklärt er. Jetzt haben Schule und Unternehmen eine Bildungspartnerschaft unterzeichnet.

Die Partnerschaft bleibe jedoch kein Papiertiger: An der Realschule werde es im kommendem Schuljahr nicht nur eine Praktikumswoche für die achten Schulklassen geben. Zur Vertiefung hängt die Schule eine weitere Praktikumswoche in der neunten Klasse dran. "Unsere Schüler brauchen zur besseren Orientierung den Einblick in die Wirtschaft", erklärt Philipzen. Eine zweite Praktikumswoche könne Baumann nur begrüßen. Verfüge ein Auszubildender über ein gewisses Maß an Praxiserfahrung im Berufsbild je weiter rücke die Wahrscheinlichkeit, dass die Ausbildung abgebrochen wird nach hinten. Von der Schule nehme Herrenknecht sicher bis zu fünf Praktikanten.

Betriebsbesichtigungen und Besuche der Azubis in der Schule geplant

Die Bildungspartnerschaft, die Firma Herrenknecht erstmals mit einer Schule überhaupt schriftlich besiegelt, umfasst neben Betriebsbesichtigungen und Praktikaplätzen auch Besuche von Auszubildenden an der Schule. "Uns ist wichtig, dass das Unternehmen sich regelmäßig an der Schule zeigt", erklärte Schulleiterin Philipzen. Das Unternehmen sei in seinem Ausbildungsspektrum sehr breit aufgestellt und stehe mit seinem Ruf für eine gute Qualität.

Prozentual gehen gut 70 bis 80 Prozent der Schüler an weiterführende Schulen. Philipzen will durch Bildungspartnerschaften die Attraktivität einer Ausbildung noch mehr in den Fokus rücken lassen, damit es künftig wieder mehr "Indianer im Handwerk" gibt.

Aktuell hat Herrenknecht 63 Ausbildungsplätze unter anderem in den Berufen Konstruktionsmechaniker, Industriemechaniker, Elektriker, Mechatroniker und Fachinformatiker.