Aus aktuellem Anlass gibt es bei der Problemmüllabgabe in Friesenheim neue Regelungen. Von den meisten Menschen werden diese auch eingehalten Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Corona: Neue Regelungen bei der Problemmüll-Entsorgung

Friesenheim (cbs). Normalerweise geht es auf dem Gelände der Problemmüllabgabe ganz schön hitzig zu. Leute setzen voraus, dass sie mit ihrem Auto vorfahren, den Kofferraum öffnen und ihren Elektroschrott abgeben können. Aus aktuellem Anlass hat auch das Müllentsorgungsunternehmen Vorsorge getroffen. Dort, wo normalerweise alte Farben, Lacke, Medikamente oder Dosen abgegeben werden, standen Pylonen. Ein Mindestabstand von zwei Metern musste eingehalten werden. "Die meisten Menschen gehen damit verständnisvoll um", sagte Rafaele Incoronato. Seit 28 Jahren macht er seinen Dienst bei der Müllentsorgung. Er ist für die Elektrogeräte zuständig.

"Heute morgen hat jemand gemeint, er muss jetzt als erster auf den Platz fahren und abladen", erzählt der Mitarbeiter lachend. "Aber wer sich nicht an die Regel hält, bekommt einen Platzverweis", sagt er bestimmt. Auf Diskussionen würden sich die Männer nicht einlassen, schließlich gelte es, sich und die Müllentsorger zu schützen.

Schwere Teile dürfen an Container gefahren werden

Den Friesenheimern attestiert Incoronato ein sehr besonnenes und vernünftiges Verhalten. Hitzköpfe und Drängler sind die absolute Ausnahme. "Hier in Friesenheim sind die Menschen nett", meint Incoronato. "Da gibt es ganz andere Ortschaften", winkt der Italiener ab. Namen will er aber nicht nennen.

Ein Ehepaar aus Oberweier hatte den ganzen Kofferraum gefüllt. Eine Friesenheimerin brachte den alten Rasenmäher, weil der neue schon seit einem Jahr Seite an Seite mit dem alten stehe. Ilse Kern aus Friesenheim bedankte sich bei den Männern. Eigentlich wollte sie morgens um 11 Uhr schon ihren Müll abladen. "Aber da war mir zu viel los", erzählte sie.

Dort, wo Farben und Medikamente abgegeben werden, standen zwei Tische in einem Mindestabstand von zwei Metern. Alte Medikamente nahm ein Mitarbeiter entgegen. Kartons und Tüten wurden wieder mitgegeben. Elfriede Hurst brachte noch aus dem Jugendbüro alte Farbreste von der jüngsten Streichaktion. "Weg damit, sonst steht das noch eine Weile", meinte sie augenzwinkernd.

Ein Mann brachte einen uralten schweren Fernsehapparat. Dafür öffnete Incoronato die Absperrung. Schwere Teile dürften selbstverständlich so nah wie möglich an die Container gefahren werden. Sieben Stunden lang wurde Problemmüll gebracht – die Container waren am Ende des Tages fast randvoll. Die Erleichterung jener, die ihren Müll gebracht haben, ist groß. Entsprechend zogen sie mit einem Lächeln davon. "Vielen Dank für ihre Mühe", bekamen die Mitarbeiter von ein paar Friesenheimern zu hören.