Hannah Groß wirft ihr erstes Kuvert in den Briefkasten in Oberweier. Foto: Bohnert-Seidel

Corona: Junge Sternsinger bringen in alternativer Form den Segen zu den Bürgern

Friesenheim/Ried - Auf viele Aktionen und Feste wurde im vergangenen Jahr verzichtet. Auch Gottesdienste sind bis zum 10. Januar vorerst abgesagt. Nicht abgesagt wurde die Sternsingeraktion in Friesenheim und Neuried, allerdings wurde sie den Umständen entsprechend angepasst: Kontaktlos, die Segensgrüße wurden zu den Briefkästen gebracht. Ein Dreikönigsspiel ist noch immer virtuell über die Homepage der Kirchengemeinde Friesenheim zu sehen.

An keiner Tür wurde in diesem Jahr geläutet. Viele Kinder kamen trotzdem zu den Häusern – am Dreikönigstag oder ein, zwei Tage vorher. In ihren Händen hatten sie einen Brief oder kleine Päckchen. Die Sternsinger trotzten Corona. "Kinder Halt geben, in der Ukraine und weltweit" heißt das Thema, das Kinder in den katholischen Pfarrgemeinden gemeinsam unterwegs sein lässt.

Normalerweise sind zwischen 150 und 200 Kinder unterwegs

Gemeinsam im Dienst der Sache, getrennt an den Türen und kontaktlos über einen Brief, den all jene, im Briefkasten vorgefunden haben, die sich beim Pfarrbüro für die Sternsingeraktion telefonisch angemeldet hatten.

Schon vor Weihnachten treffen sich die Kinder normalerweise in Gruppen zur Vorbereitung. Treffen hat es in diesem Jahr auch gegeben, aber diesmal nur einzeln zum Einspiel von kleinen Videosequenzen. In Oberweier haben all jene Kinder, die sich in Begleitung ihrer Eltern auf den Weg machten zu den Briefkästen, ein kleines Dreikönigsspiel einstudiert. Die Videobotschaft ist auf der Homepage der Katholischen Kirchengemeinde abrufbar.

Normalerweise sind an Dreikönig zwischen 150 und 200 Kinder in Friesenheim und im Ried unterwegs. Viele Kinder freuen sich schon Wochen im voraus auf das gemeinsame Unterwegssein. In Neuried bringen die Kinder gesegnete Aufkleber in die Briefkästen.

In Friesenheim ist dem Briefkuverts teilweise Kreide beigelegt, mit denen sich der Segensgruß der Sternsinger selbst an den Türrahmen auftragen lässt. Wer in den vergangenen Jahren einen Segensgruß gewünscht oder erhalten hat, soll auch diesem Jahr nicht ohne bleiben.

Die Sternsinger gibt es virtuell zu sehen

Hannah Groß, die seit drei Jahren bei der Sternsingeraktion mitmacht, hat in diesem Jahr ein seltsames Gefühl. Grenzenlos bleibt dennoch ihre Motivation an der Aktion. Sie weiß: "Die Kinder in anderen Ländern brauchen unsere Unterstützung."

Am meisten vermissen wird sie, das gibt sie gern zu: "Den Besuch im Mühlenhof." Alle drei Gruppen, die normalerweise zur Sternsingeraktion in Oberweier unterwegs sind, durften in der Vergangenheit nicht nur im Restaurant von Tisch zu Tisch gehen. Die Kinder gingen ebenfalls gestärkt mit Pommes Frites und einer süßen Limonade nach Hause.

In Friesenheim und Neuried sind in der Vergangenheit bei der jährlichen Spendensammlung zwischen 20.000 und 25.000 Euro für die Sternsingeraktion zusammenkommen. Die Sternsinger gibt es virtuell zu sehen über die Homepage www.kath-friesenheim.de.