Gespräche unter Flüchtlingen und Einheimischen sollen noch stärker intensiviert werden. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Sitzung: Netzwerk plant das Jahr 2020 / Kochkurs im Januar

Friesenheim (cbs). Das Netzwerk Solidarität hat sich zum ersten Mal im neuen Jahr getroffen. Die Integration von Flüchtlingen soll noch stärker intensiviert werden. "Wenn ich die aktuelle Weltlage betrachte, werden wir wohl noch eine ganze Welle von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten bekommen", begrüßte Pfarrer Rainer Janus die Mitglieder zur Sitzung. An ein Zurücklehnen sei nicht zu denken. Der Fokus richte sich auf Deutschkurse, Gespräche und Gemeinschaft.

Aktuell wird zum gemeinsamen Kochen in der Schulküche eingeladen. Viel wichtiger als das Gericht selbst seien die Gespräche, die darüber in der Gemeinschaft entstünden. Eberhard Braun, Vorsitzender des Netzwerks, stellte das Projekt im Kreis vor. Zuvor dankte er Eddy Bähr, der die beiden Adventsfeiern von Seiten des Netzwerks mit Kleinigkeiten für die Kinder bereichert hat.

Dringend werden weitere Ehrenamtliche gesucht

In Beate Kecac, Außenstellenleiterin der VHS Friesenheim, habe das Netzwerk eine gute Kooperationspartnerin. Die Schulküche am Bildungszentrum eigne sich ideal. Vor dem eigentlichen Kurs am 27. Januar wird es einen Abend geben, an dem die Rezepte und deren Zubereitung besprochen wird. Diese Form von Abend leite über zu einem zweiten Projekt, das sich das Netzwerk in diesem Jahr auf die Fahne schreiben will. Geplant sind Treffen, um über vorgegebene Themen zu sprechen. "Wenn ich nur daran denke, wie viele unterschiedliche Glasarten es gibt", so Braun und zählt auf: Bierglas, Saftglas, Weinglas, Schnapsglas. Unterschiedliche Begriffe müssen für jene, die Deutsch als Fremdsprache lernen, verwirrend sein. Der Wunsch nach Gesprächen läge von Seiten der Flüchtlinge auf jeden Fall vor, so Braun.

Dass sich auch junge Menschen mit dem Thema Integration auseinandersetzen, dafür steht Annika Schwend, die an ihrer Schule das Thema Integration in Deutschland erarbeitet.

Alles andere als entspannt dürfte die Situation in der Gemeinschaftsunterkunft am Bahnhof sein. Das Haus ist mit 90 Personen bis unters Dach belegt, bestätigte Sozialarbeiterin Petra Wieber. Mütter, die einen Sprachkurs besuchen, benötigen dringend eine Kinderbetreuung. Jeweils am Dienstag- und Mittwochmorgen wird für eine Stunde das Kinderzimmer in der Gemeinschaftsunterkunft von Frauen aus dem Netzwerk betreut. Dringend gesucht sind weitere Ehrenamtliche, die das Zimmer für mindestens eine Stunde täglich öffnen. Sprachkurse sind von Montag bis Freitag. Zur Unterstützung suche das Landratsamt schon lange nach einem Jugendlichen im Bundesfreiwilligendienst. Bislang habe sich jedoch noch niemand gefunden.