Unter anderem das Fachwerkhaus in der Friesenheimer Hauptsraße hat Elvira Eichner und Lothar Füner vom Obst- und Gartenbauverein beeindruckt. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Aktion: Fachwerkhaus in Hauptstraße gefällt Verein besonders

Friesenheim (cbs). Jeden Sommer macht sich der Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Friesenheim auf eine Bewertungsrunde durch Friesenheim und Schuttern. Bewertet wird die einjährige Blütenpracht in Gärten, auf Balkonen, auf Terrassen, Höfen oder am Fenster. So gut wie alle Straßen werden durchforstet und angemeldete Anwesen bewertet. Erstmals zeigte sich Lothar Füner, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins, zufrieden über die rege Beteiligung von Friesenheimer und Schutterner Bürgern. Viele Anwesen stünden mittlerweile leer, weil die Eigentümer verstorben sind oder im Seniorenheim lebten. "Aber es gibt auch einige, die sich neu angemeldet haben", stellte Füner fest. So halte sich die Beteiligung in diesem Jahr die Waage und die Blumenliebehaber hatten alle Hände voll zu tun.

Eine besonderer Lichtblick sei vor allem in der Friesenheimer Hauptstraße 90, das Anwesen von Irmgard und Oswald Ernst. Am historischen Fachwerkhaus aus dem Jahr 1725 schenken seit Jahrzehnten Blumenkästen mit Hängegeranien einen besonderen Charme. Die Mischung aus pink und rot zaubert einen leicht changierenden leichten Farbton hervor. Der Impressionismus hätte mit diesem Farbtupfer seine Freude. "In der Friesenheimer Hauptstraße verschwinden immer mehr Blumen und Blüten", stellt Elvira Eichner, Rechnerin fest. Ein ganz trauriges Bild zeichne dabei der Kernort Friesenheim. Seit Jahren wird auf Geranien am Bachgeländer verzichtet. "Die Blumenkübel im östlichen Teil entlang Dorfbach sind auch keine Lichtblicke", so Eichner. "Da reißen auch die Oleanderbüsche auf dem Rathausplatz nichts raus."

Während der Punktevergabe wird kein Wort geredet

Ein Lob erteilt der Obst- und Gartenbauverein Friesenheim, dem auch Schutterner Bürger angehören, der Ortsverwaltung in Schuttern. "Ich weiß, dass sich in Schuttern sowie in anderen Ortsteilen ehrenamtliche Blumenpfleger für das Gießen oder Ausbrechen von abgestorbenen Blüten bereiterklärt haben", erklärt Füner. "So etwas müsste doch auch für Friesenheim möglich sein."

Der Obst- und Gartenbauverein übernimmt seit Jahrzehnten die Bewertungsdurchgänge für die Gemeinde, die im Oktober zur Blumenschmuckabschlussveranstaltung einlade.

Ziel des Bewertungsgremiums sei eine objektive Bewertung des Blumenschmucks. Gemeinsam steuern die Bewerter die Häuser an, mündliche Kommentare bleiben außen vor. Jeder hat seine Liste der Bewertungskriterien und trägt so seine Punktzahl ein. In die Bewertung fließen Aufwand, Gestaltung, Außenwirkung, Pflege sowie der Gesamteindruck.