Das BIMA-Gebäude in in Oberschopfheim erfüllt die Voraussetzungen zur Aufnahme in das ELR-Förderprogramm. Dort soll ein Wohnkomplex für 60 Personen entstehen. Foto: Bohnert-Seidel

Ortschaftsrat: Oberschopfheimer setzen auf ELR-Förderung bei Immobilie / Platz für 60 Menschen

Oberschopfheim - Der Ortschaftsrat Oberschopfheim einigt sich auf zwei vordringliche Projekte, die er gern über das Förderprogramm Entwicklung Ländlicher Raum unterstützt wissen möchte. Ein Hauptanliegen ist die Schaffung von Wohnraum.

Im Ratsgremium gibt es einen klaren Beschluss, die ehemalige Bundeswehrimmobilie (BIMA) in einen sozialen Wohnkomplex für 60 Personen zu entwickeln. Aber mit dem Wohnraum für das Gebäude sei noch lange nicht Genüge getan.

Ebenso dringlich sei die Niederlassung eines Hausarztes für Oberschopfheim. In den kommenden Jahren wird der in Oberschopfheim niedergelassene Allgemeinmediziner Heino Adam in Rente gehen. Einer Nachfolge soll guter Boden in Oberschopfheim bereitet werden.

Gefördert werden soll auch die Niederlassung eines Hausarztes

Tatsächlich erlaube das Entwicklungsprogramm die Förderung zur Niederlassung von Allgemeinmedizinern, Kinderärzten, Internisten und Zahnärzten, erläuterte Sybille Hurter von der Unternehmung Kommunalkonzept, die die Gemeinde bei der Stellung von Anträge begleitet.

Wenn ein schlüssiges Konzept hinter der Antragstellung stehe, ließe sich auch die Niederlassung einer Arztpraxis fördern, so Hurter. Der Wunsch nach Begegnungsstätten im Ort wird im Rat ebenso gern aufgegriffen. Ratsmitglied Katharina Beck (FW) gab zu bedenken, dass sich in der Nutzung sicherlich am Nachmittag als Begegnung auch der ein oder andere vorhandene Vereinsraum als Begegnungsstätte nutzen ließe.

Ute Beiser (FW) legte gleich eine ganze Ideenliste vor. Darunter vor allem die Gestaltung des Parkplatzes an der Auberghalle. Die Entwicklung des Platzes ließe sich im Sinne der Förderung einer Wohnumfeldmaßnahme beantragen, bestätigte Hurter.

Beiser schlug die Gestaltung eines Mehrgenerationenplatzes vor und zählte auf: Beachvolleyballplatz, Basketballplatz, Schachanlage sowie Verbindungsnetze im Sinne der Ausgestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Hinzu käme die prädestinierte Lage der Auberghalle als Platz für eine Mobilitätsstation in der Gemeinde. Ortsvorsteher Michael Jäckle hat jedoch darum gebeten diesen Wunsch erst in einer weiteren Sitzung aufzunehmen.

Ewald Schaubrenner (CDU) hat eine Lanze für den Sportverein gebrochen und die dringende Sanierung des Clubheimdaches angesprochen. Über die Dachsanierung hinaus wären noch weitere Gewerke betroffen, ergänzte Beiser.

Markus Kohler (FW) brachte den TV Oberschopfheim mit den geplanten Sanierungsmaßnahmen sowie einem angedachten Anbau an die Halle ins Spiel. Reine Sportstätten seien von der Förderung ausgeschlossen, erklärte Hurter. Wieder verwies sie auf ein schlüssiges Konzept, das es gelte mit dem Antrag zur Förderung einzureichen.

Gefördert werden über das ELR-Programm Wohn- oder Wohnumfeldprojekte kommunaler wie privater Hand sowie Projekte kleinerer und mittlerer Unternehmen und Vereine. Für die Kommune hat Ortsvorsteher Jäckle auf jeden Fall seine Hausaufgaben gemacht. Seinem Vorschlag zur Aufnahme des BIMA-Gebäudes mit gesamten Gelände von 45 Ar sowie die Sicherung der Ärzteversorgung in Oberschopfheim trägt der Ortschaftsrat zu 100 Prozent mit.

Info

Am 19. April 2021 haben Gemeinderat und Ortschaftsräte ihr klares Signal gegeben: Friesenheim soll ELR-Schwerpunktgemeinde werden und bis im Juli einen Antrag mit einer Projektvorschlagsliste abgeben. Das BIMA-Gebäude aus dem Jahr 1951 erfüllt in jedem Fall die Voraussetzung der Förderungswürdigkeit, weil es vor 1970 gebaut worden ist. 2017 hat die Gemeinde Friesenheim das Gebäude gekauft. Ein Beschluss des Gemeinderats sieht im Gebäude die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vor.