Die grünen Punkte an den Eichen in Meißenheim weisen auf besonders schützenswerte Bäume hin. Ein besonderes Unikat ist die Eiche am Rastplatz zwischen Meißenheim und Ottenheim. Foto: Bohnert-Seidel

Natur: Grüne Punkte weisen auf schützenswerte Exemplare hin

Meißenheim - In vielen Städten und Gemeinden verheißen grüne, mit Lack aufgesprühte Punkte nichts Gutes. In der Regel steht dem Baum eine Fällung ins Haus. Nicht so in Meißenheim. Dort kennzeichnen die grünen Punkte an den Bäumen besonders erhaltenswerte und schützenswerte Bäume. Auffällig sind die grünen Punkte an Eichen, die an Fahrradwegen stehen. Die Bäume gilt es zu hegen und zu pflegen, weiß Bauhofleiter Andreas Eggs.

Dazu zählen unter anderem die Eichen entlang der Verbindungsachse zwischen Meißenheim und Ottenheim. Dort am Wegrand, wo bei einer Rast an historischen Sandsteinen, an den legendären Entenköpfer erinnert wird, zählen die Eichen in ihrer ausgesuchten Lage zum natürlichen Kulturgut.

Ein Dienstleister ordnet Bäume in eine Kartei ein

Diese Eichen sind ebenfalls wie alle anderen Bäume entlang der Straßen oder in den Ortschaften kartiert und gekennzeichnet. Ein Dienstleister kartiert für Meißenheim und Kürzell die Bäume.Verlockend sind die Bäume ab Mai auch für den Eichenprozessionsspinner.

Obwohl die Tiere die Eichenblätter zu ihrer Leib- und Königsspeise erkoren haben, richten sie dennoch kaum einen allzu zerstörerischen Schaden an, weiß Eggs. Vielmehr gehe es um den Schutz der Bürger, wenn regelmäßig gegen die Brut der Eichenprozessionsspinner vorgegangen wird.

Die Raupe führe gern mit ihren Brennhärchen zu unangenehmen Hautreizungen, die sich hin und wieder in Juckreizen oder Entzündungen zeigen. Rastplätze oder Plätze entlang der Fahrradwege, an Rastbänken sollen gegen den Prozessionsspinner geschützt werden.

Die Klimaerwärmung habe die Population von Schädlingen für die Bäume leider erhöht, so Eggs. Konsequente Behandlung ließ die Nester in der Vergangenheit dennoch weniger werden. Von Zeit zu Zeit werden die Nester auch einfach abgesaugt. Reiche dies nicht aus, komme in letzter Konsequenz auch ein Biozid zum Einsatz.

Schutz von Baum und Mensch

Dieses soll den Prozessionsspinner im Keim ersticken. Trockene Sommer und milde Winter fördern die Larvenentwicklung bei den Eichenprozessionsspinnern. Mit einer besonders starken Population dürfe in milden Frühjahrsmonaten gerechnet werden.

Trockene Sommer setzten auch dem Wurzelwerk einer mächtigen Eiche zu und schwächten die Bäume. Umso wichtiger sei die Beobachtung der Bäume und die gezielte frühzeitige Bekämpfung von Prozessionsspinnern zum Schutz von Baum und Mensch.

Sollte dennoch hin und wieder ein Baum aus dem Ortsbild verschwinden, sei dies der Verkehrssicherheit geschuldet, betont Eggs. Er wisse bisweilen um heiße Debatten, ob Bäume nicht besser stehen geblieben wären. Für und Wider lägen immer wieder in der Waage.

"Da schauen schon mehr Leute drauf", so Eggs. Leider müsse hin und wieder der Baum, zum Wohle der Bürger weichen. Ein Baumsachverständiger richte jährlich sein professionelles Auge auf die Bäume der Gemeinde.