Gefährlich ist die viel befahrene Kreuzung an der Kronenstraße/Adlerstraße/Friesenheimer Hauptstraße und Bahnhofstraße vor allem für Radfahrer. Angebrachte Aufstellflächen an der Ampel sowie Fahrradschutzstreifen sollen künftig die B3 für Radfahrer sicherer machen. Foto: Bohnert-Seidel

Verkehr: Gemeinderat stimmt mehrheitlich für Schutzstreifen / Maßnahme kostet insgesamt 427 000 Euro

Friesenheim - Einige Angelegenheiten in Sachen Verkehrssicherheit sollen in Friesenheim ab Pfingsten realisiert werden: Dazu zählen Radschutzstreifen auf der B3, der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen und die Erneuerung der Fahrbahn in der Kronenstraße.

Der Blick in der ersten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr richtete sich bereits nach vorne: Die Kronenstraße in Friesenheim dürfte ab Pfingsten zur Großbaustelle werden. Realisiert werden sollen barrierefreie Bushaltestellen in der Kronen- und Adlerstraße sowie Radfahrstreifen und eine neue Fahrbahndecke für die Kronenstraße.

Die neue Fahrbahndecke ist eine Vorgabe des Regierungspräsidiums an die Bauverwaltung. Zur Umsetzung der gesamten Bauarbeiten wird die Gemeinde in Vorleistung treten, außerplanmäßige Kosten in Höhe von 247.000 Euro sind vorgesehen.

Für und Wider wurde mehrfach abgewogen

Die Maßnahme soll insgesamt 427.000 Euro kosten. Der Gemeindeanteil beläuft sich auf 180.000 Euro, ein Betrag, der im Haushalt 2021 berücksichtigt ist. Die restlichen Ausgaben werden über die Fördermittel des Bundes finanziert. Dabei tritt die Gemeinde in Vorleistung und dürfte im Jahr 2022 wieder mit einer Rückerstattung durch den Bund rechnen.

Gern hätte der Gemeinderat an der ein oder anderen Stellschraube für die Radfahrstreifen etwas feinjustiert. Viele Köpfe hätten über der optimalen Planung für Radfahrer entlang der Bundesstraße sowie zur Querung der meistbefahrenen Kreuzung innerorts geraucht. Für und Wider wurde mehrfach abgewogen.

Offen bleibt die Realisierung einer idealen Linksabbiegespur in die Bahnhofstraße oder Friesenheimer Hauptstraße. Dass es nicht die optimale Lösung für alle Beteiligten gebe, liege schon allein in der stark befahrenen Bundesstraße auf der Hand, so die Stimmung aus dem Gemeinderat.

Viele Varianten wurden durchdacht und durchgespielt. Letztlich einigte sich der Gemeinderat auf die von den Friesenheimer Räten favorisierte Variante, die vor allem den Radfahrern an der Ampel eine Aufstellfläche auf der B3 gewähre.

Nahtloser Übergang von den Radwegen auf die B3

Frei bleiben die Ampeln an der Hauptstraße und Bahnhofstraße. Geplant ist zudem ein nahtloser Übergang von den Radwegen auf die Bundesstraße 3 mit Fahrradschutzstreifen auf der gesamten Strecke. An der Ampel wird auf der Kronenstraße und Adlerstraße jeweils eine Aufstellfläche für Radfahrer in angemessener Breite eingerichtet. Radfahrer, die geradeaus fahren oder rechts abbiegen, seien auf der sicheren Seite.

Nur die Linksabbieger ließen sich nicht über eine zusätzliche Aufstellfläche unterbringen. Zu viele Lkws bergen ein zu hohes Gefahrenpotenzial, gab Roland Herzog (CDU) zu bedenken. Niemand wolle den Radfahrer im toten Winkel des Lkws sehen.

Bürgermeister Erik Weide betonte, dass die Linksabbiegespur ein großes Thema bei den Beratungen der Friesenheimer Gemeinderäte war. Leider gebe es weder von Lahr Richtung Schuttern noch von Oberschopfheim Richtung Hauptstraße eine gute Lösung für Radfahrer, monierte Joseph Hugelmann (GLU).

Zu gern hätten einige Ratsmitglieder nochmals über die Planung gesehen. Frank Wilhelm von der Bauverwaltung gab jedoch zu bedenken, dass für die ausgearbeitete Lösung bereits vom Regierungspräsidium die Freigabe vorliege.

Jegliche Justierung und neue Überarbeitung ließen einen Baubeginn um weitere wertvolle Monate verstreichen. Ob mehr dabei herauskommen würde, wäre zudem fraglich. Bürgermeister Weide unterstützte die Sicht von Wilhelm und betonte: "Ich kann nur für die Zustimmung plädieren, ansonsten bekommen wir den Antrag in einem halben Jahr nicht mehr durch."

Julius Haas (CDU) erklärte: "Es dürften sich genug Fachleute Gedanken gemacht haben." Lange haben wir nach Lösungen gesucht, erklärte Herzog. Diese lägen nun auf dem Tisch und wurden vom Rat mehrheitlich befürwortet.

Übergabe

Die Baumaßnahme wird unter Federführung der Gemeinde Friesenheim durchgeführt. Vorläufiger Baubeginn ist Pfingsten 2021. Mit einer Übergabe dürfte im Sommer 2021 gerechnet werden. Ein neuer Asphalt ist für die Kronenstraße nicht vorgesehen, da bereits Tempo 30 eingerichtet ist.