Melanie Bähr am Klavier, Kathrin Anna Bäz-Lösch an der Querflöte und Daniel Bäz am Fagott faszinierten das Publikum. Foto: cbs

Musikertrio beeindruckt die Zuhörer im Bildungszentrum an Klavier, Querflöte und Fagott

In der Aula des Bildungszentrums erklang schon viel bewundernswerte Musik. Was die gut 80 Gäste am Freitagabend gehört haben, ist bislang einzigartig und vergleichbar wohl ausschließlich in den großen Konzertsälen der Welt zuhause.

Friesenheim. Drei Ausnahmekünstler – Melanie Bähr am Piano, Kathrin Anna Bäz-Lösch an der Querflöte und Daniel Bäz am Fagott – spielten sich mit Klassik in die Seelen der Gäste. Überwältigt und sprachlos, in sich lauschend, der Welt entrückt, ließen sich die Konzertbesucher zutiefst berühren und spürten von Anfang an die Klasse der drei mehrfach ausgezeichneten Künstler. Die Gäste nahmen Anteil an technischer Brillanz, gestalterischer Sensibilität und individueller Spielfreude und Faszination. Dass die beiden Bläser eigens mit ihrer kleinen Tochter aus Dresden angereist waren, überschüttete das Trio mit einem Extra-Applaus.

Die Musiker begeisterten mit einem erfrischenden Programm, bereichert von unaufdringlichen Klängen in höchster Interpretationskunst. Zu Beginn nahm das Trio jegliche Befürchtung auf eine gewisse Schwere. Stattdessen wurde klar, dass die Zuhörer ein in allen Facetten überraschendes, kraftvolles und hoch leidenschaftliches Konzert zu hören bekommen. Fröhlich akzentuiert begann das Werk von Jan Koetsier "Trio op. 81" für Flöte, Fagott und Klavier. Langsam schwingend setzten Flöte und Fagott nach, um sich im Scherzo heiter zu bewegen. Getragen war das Werk von sanfter Heiterkeit, vollendet in schwebenden Bewegungen.

Es blieb die Anziehung ungebremster Hingabe an die Musik mit gelebter Leidenschaft, wo einfach nur Blickkontakt reichte, um das Spiel zu vervollkommnen. Aus den Bläsersonaten von Camille Saint-Saens wählten Melanie Bähr und Daniel Bäz im Duett die klangschöne und strahlende Sonate "G-Dur op. 168" aus. Bravourös und leidenschaftlich berührte das Werk mit Harmonie und Leidenschaft. Nach der Pause sprühten zu "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber aus der Feder von Paul Taffanel Klavier und Flöte vor Farbigkeit und Ideenreichtum. Spritzig, heiter und virtuos entzog das Ensemble seinem Publikum fast schon den Boden unter den Füßen und weckte ungeahnte Lebensgeister.

Stehender Applaus für die Künstler in der Aula des Bildungszentrums

Klangschöne Bilder schuf das Ensemble, vergleichbar einem Spaziergang über von Sonnen durchfluteten Wiesen, mit seinem vierten Stück: Ludwig van Beethovens "Trio G-Dur, WoO 37". Die Gäste applaudierten stehend und dankten für einen ungewöhnlich leidenschaftlichen und heiteren Konzertabend. Am Ende blieb Charlotte Schubnell, Vorsitzende des Förderkreises der Werkreal- und Realschule Friesenheim, nur ein Dank, verbunden mit der Hoffnung, dass das Trio bald wieder nach Friesenheim kommen wird. Als Zugabe spielte das Ensemble das Scherzo aus dem ersten Klaviertrio von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Von dieser Klangwelt war am Freitagabend einfach nicht genug zu bekommen.

INFO

Ein wahrer Hochkaräter

1982 in Dresden geboren, wurde Daniel Bäz in den Jahren 2000 und 2003 in der Kategorie Fagott, Solo, erster Bundespreisträger beim Wettbewerb "Jugend musiziert". Seit März 2008 ist er bei der Dresdner Philharmonie als Solo-Fagottist engagiert. Zusätzlich hatte er bereits Engagements bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden und der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz.