Schuttern - Mit dem Dreikönigsessen haben Schutterner und Herbsheimer ihre langanhaltende Partnerschaft gefeiert. Mehr als 60 Gäste haben sich am Freitagabend in der Offohalle in Schuttern getroffen und gemeinsam auf das neue Jahr angestoßen.

Die Partnerschaft zwischen Schuttern und Herbsheim besteht nun seit 22 Jahren. Auch in diesem Jahr wurde die Gemeinschaft beim traditionellen Dreikönigsessen in der Offohalle in Schuttern gefeiert. In den Reihen der Gäste begrüßte Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf die beiden offiziellen Stellvertreter von Bürgermeisterin Odile Brun.

Die Suche nach der Krone im Kuchen gab es auch in diesem Jahr

Nachdem die langjährige Bürgermeisterin Ester Sittler im vergangenen Jahr von ihrem Amt als Bürgermeisterin von Herbsheim zurücktreten musste, wurde Odile Brun, die bisherige Stellvertreterin bei vorgezogenen Wahlen zur Bürgermeisterin gewählt. Ein neues Gesetz untersagt in Frankreich eine doppelte Amtstätigkeit als Bürgermeisterin und Senatorin. Sittler ist Senatorin in Paris, eine Arbeit, die sie für ihren Distrikt mit sehr viel Einsatz und Hingabe erfüllt. Dennoch ließ sie es sich nicht nehmen, auf ihrer Heimfahrt von Paris nach Herbsheim einen Zwischenstopp zum Dreikönigsessen in Schuttern einzulegen. Mit an ihrer Seite waren auch die beiden Bürgermeisterstellvertreter Maurice Krempp und Jean Paul Meyer. Brun ist erkrankt.

Neben einem Essen, freuten sich die Gäste auf das traditionelle französische Dessert, einen Neujahrskuchen aus Frankreich.

Förster Christian Junele referierte über die Situation im Wald

Königliche Ehre gebührte jenem Gast, der die kleine Krone ergatterte. Seit Jahr und Tag zählt auch Helga Mauser, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Staat und Gesellschaft, zu den treuen Gästen.

Kopf wartet die in Herbsheim bevorstehenden Kommunalwahlen im März ab. Dann gelte es mit dem neu gewählten Gemeindeoberhaupt, weitere Weichen in der deutsch-französischen Partnerschaft zu stellen und auch ein Datum für ein ungezwungenes Grillfest festzulegen.

Das Partnerschaftstreffen am Freitagabend ergänzte Förster Christian Junele mit seinem Vortrag über den Wald und die Herausforderung an den Klimawandel, die einen Umbau des Waldes mit sich bringt. Dass auch die Partnergemeinde mit den Folgen starker Trockenheit zu kämpfen hat, bestätigte Jean Paul Meyer gegenüber der Lahrer Zeitung. So gut wie alle Eschen sind in Herbsheim abgestorben. Das Holz wolle niemand mehr. "Die jüngere Generation mag kein eigenes Holz für die Heizung machen", so Meyer. Rote Zahlen würden beim Verkauf des Holzes geschrieben. Wenn überhaupt, werde das Holz nur noch unter Wert verkauft.

Info: Partnerschaft

Am 18. Juli 1998 wurde die Partnerschaft zwischen Schuttern und Herbsheim offiziell beurkundet. Bereits 1136 besaß das Kloster Schuttern im elsässischen Herbsheim ein Lehensgut, ein Datum das auch gleichzeitig die ersten urkundliche Erwähnung von Herbsheim dokumentiert. Die Tradition des Dreikönigsessens reicht in Schuttern bis in die 1970er Jahre zurück. Mitglieder des Gemeinderats haben sich zum gemeinsamen Essen getroffen. Mit Beginn der Partnerschaft gehören die französischen Freunde selbstverständlich dazu.