Mehr als 600 Alterskameraden ließen es sich in der Friesenheimer Sternenberghalle gutgehen. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Tradition: Vertreter der Feuerwehren aus der Ortenau treffen sich in Friesenheimer Sternenberghalle

Das Treffen war als Dankeschön und Verneigung des Feuerwehrverbands Ortenaukreis vor der Lebensleistung der Alterskameraden gemeint: Der Einladung nach Friesenheim folgten mehr als 600 Alterskameraden von 51 Gemeindefeuerwehren.

Friesenheim. "Endlich seh ich dich wieder", sagte Alfred Lutz. Der 89-Jährige aus Hohnhurst bei Achern strahlte den vier Jahre jüngeren Heiner Wacker aus Oberweier fröhlich an. Beide haben viele Jahrzehnte in der Feuerwehr gedient und sich über die eigene Wehr hinaus kennengelernt. Die Bewegungen der beiden Hochbetagten sind etwas langsamer, aber die Erinnerungen an die Feuerwehr und ihre aktive Zeit so frisch, als wäre es gestern gewesen.

Von den knapp 2300 Alterskameraden, die der Ortenaukreis zählt, war knapp ein Drittel in die Sternenberghalle gekommen. "Ganz schön viele sind hier", stellte der Verbandsvorsitzende Michael Wegel glücklich fest. Kurzweilig mit großem Unterhaltungswert gestaltete der Feuerwehrverband mit dem Friesenheimer Kommandanten Reiner Graupe und dessen Team das Treffen. "Die Alterskameraden sollen einen guten Tag verbringen", so der Anspruch. Beschwingte musikalische Unterhaltung schenkten das Musikzug-Quartett der Freiwilligen Feuerwehr Lahr sowie die Filterländer aus Friesenheim, und die Hip-Hop-Showtanz-Gruppe aus Oberschopfheim wirbelte auch auf der Bühne. Dass es den Alterskameraden zum leiblichen Wohl an nichts fehlte, dafür sorgte die Jugendfeuerwehr Friesenheim.

Bürgermeister Erik Weide erklärte in seiner Begrüßung: "Ich bin stolz darauf, dass Sie heute zu uns gekommen sind." Für das Fest der Alterskameraden habe die Gemeinde ihre Sternenberghalle gern zur Verfügung gestellt.

Wegel lobte den Fleiß der Jugendfeuerwehr und hoffte, dass diese engagierte Jugend ihrer Feuerwehr die Stange hält. "Dann könnt auch ihr in 50 Jahren einmal hier unten sitzen und euch verwöhnen lassen", sagte er.

Kreisbrandmeister Bernhard Frei lobte die gute Ausstattung der Feuerwehren im Kreis. Fließende Steuergelder machten sich auch bei den Feuerwehren bemerkbar. "Die Feuerwehren sind bedarfsgerecht und gut ausgestattet", so Frei gegenüber unserer Redaktion. Sein Dank galt den Alterskameraden für deren geleistete Arbeit und ihre Vorbildfunktion gegenüber der Jugend. "Tolle Jugendarbeit im Ortenaukreis macht Mut für die Zukunft."

Kommandant Reiner Graupe betonte für Friesenheim: "Es gab nie ein Nein für die Feuerwehr." Außerdem dürfte die Friesenheimer Jugendfeuerwehr die einzige im Ortenaukreis sein, die über ein eigenes Löschfahrzeug verfügt. Dabei handelt es sich um das alte Löschfahrzeug der Oberweirer Abteilung. Friesenheim, Meißenheim, Neuried und Schwanau arbeiten in der Ausbildung zusammen.

Der Blick in die Sternenberghalle zeigte ausschließlich Männer. Wegel bestätigte, dass es im Kreis zwei Alterskameradinnen gebe, die zwar nicht aktiv an den Proben teilgenommen hätten, dennoch Funktionen auf Verwaltungsebene hatten. Seit gut 30 Jahren gehören Frauen dem aktiven Dienst der Feuerwehr an. Diese Veränderung zwang die Feuerwehren auch zu Umbaumaßnahmen und zu sanitären Einrichtungen für Frauen.

Der Ortenaukreis zählt 51 Gemeindewehren und elf Werkswehren mit etwas mehr als 5600 aktiven Feuerwehrkräften. Darüber hinaus gibt es 2300 Alterskameraden.

Weitere Informationen: www.kfv-ortenau.de