Die Gemeinde gibt nicht auf und hofft, dass der Stopp um 7.11 Uhr ab Dezember wieder eingeführt wird. Foto: Bohnert-Seidel

ÖPNV: Bürgermeister Erik Weide betont Wichtigkeit des Halts in Friesenheim / Stopp ist nun angemeldet

Friesenheim (red/ng) - Seit Wochen kämpft die Gemeinde Friesenheim um die Wiedergewinnung der Zughalte, die durch einen Fahrplanwechsel der Rheintalbahn weggefallen sind. Der Zugstopp um 7.11 Uhr könnte ab Dezember wieder eingeführt werden.

Der Fahrplanwechsel im regionalen Schienenverkehr auf der Rheintalbahn hat für Friesenheim dazu geführt, dass Zugverbindungen zu den Hauptverkehrszeiten ersatzlos gestrichen worden sind. Gemeinsam mit Harald Wendle, der stellvertretend für die betroffenen Bürger vertreten war, hat die Gemeinde Friesenheim nun einen Gesprächstermin mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) wahrgenommen.

Der Fahrplanwechsel hat zunächst dafür gesorgt, dass es insgesamt für Friesenheim mehr Zughalte gibt. Dadurch wurde dem Ziel des Landes Rechnung getragen, dass mindestens eine stündliche Taktung gewährleistet wird, was eine deutliche Verbesserung im Zugverkehr Baden-Württemberg darstellt.

Der Güterverkehr und der Fernverkehr benutzen die Gleise in Friesenheim mit, auch wenn dort kein Halt besteht. Mit Hilfe eines Zeit-Wege-Diagramms wird ermittelt, welcher Zug wann und wo mit welcher Geschwindigkeit fahren darf. Dabei haben die Güterzugtrassen Vorrang, da diese europaweit an die Grenzübergänge gebunden sind.

Der Fernverkehr und der Nahverkehr

Der Fernverkehr und der Nahverkehr werden dann aufeinander abgestimmt, wobei der Fernverkehr vorrangig betrachtet wird bei der Fahrplangestaltung aufgrund der Anschlussanbindungen.

Erschwerend kommt hinzu, dass es ein neues Konzept gibt, was die Regionalexpressabfahrten betrifft: Die Abfahrtszeiten wurden um 30 Minuten gedreht, sodass die Regionalexpresse, die bisher zu jeder vollen Stunde gefahren sind, jetzt zu jeder halben Stunde fahren. Dadurch kann der Fernverkehr besser bedient werden. Für Friesenheim bedeutet das allerdings, dass Züge, die bisher am Bahnhof gehalten haben, weggefallen sind. In der Summe gibt es zwar mehr Nahverkehrszüge, für Friesenheim fallen durch die Verschiebungen aber wichtige Verbindungen weg.

Trotz der geänderten Rahmenbedingungen konnte gemeinsam mit der NVBW erreicht werden, dass der 7.11 Uhr Halt in Friesenheim Richtung Offenburg im Fahrplan angemeldet wurde und ab Dezember wieder fahren könnte. Für Harald Wendle, der die Bahn-Pendler-Initiative ins Leben gerufen hat, wäre diese Korrektur ein "erster wichtiger Schritt, um die extreme Benachteiligung von Friesenheim (im Vergleich zu den anderen Gemeinden der Ortenau) wieder zu beseitigen".

Bürgermeister Erik Weide ist es ein besonderes Anliegen, die Zughalte in Friesenheim wiederherzustellen: "In den Beteiligungswerkstätten des Gemeindeentwicklungskonzeptes wurde sichtbar, wie wichtig der ÖPNV für Friesenheim ist. Im Gespräch mit der NVBW konnten wir zum Ausdruck bringen, was die Änderung der Haltepolitik vom Verkehrsministerium für ländlich geprägte Gemeinden wie Friesenheim für maßgebende Nachteile zur Folge hat. Der Zughalt um 7.11 Uhr ist für den Fahrplan ab Dezember angemeldet, mit ein bisschen Glück konnten wir auf diesem Weg bereits einen kleinen Erfolg erzielen."

Weitere Halte

Folgende gestrichenen Zughalte will die Gemeinde Friesenheim wieder zurück erhalten:  

Züge in Richtung Offenburg:

Abfahrt ab Lahr: RE17008 um 8.08 Uhr, RB17022 um 16.06 Uhr, RB17122 um 16.40 Uhr und RB17086 um 17.47 Uhr.  

Züge in Richtung Freiburg:

Abfahrt ab Offenburg: RE17005 um 7.44 Uhr, RE17007 um 8.35 Uhr, RB17087 um 9.02 Uhr, RE17021 um 17.39 Uhr und RE17025 um 19.35 Uhr.