Terrassenbad Lahr: Trotz der ungewissen Lage werden die Becken ab der kommenden Woche auf den Badebetrieb vorbereitet, teilt die Stadt mit. Das bedeutet, dass das "Winterwasser" abgelassen wird, um mit der Reinigung der Edelstahlbecken zu beginnen. Danach werden die Becken mit frischem Wasser gefüllt, außerdem wird die Solarheizung in Betrieb genommen. Für diese Arbeiten werden etwa 20 Tage benötigt. "Damit könnten wir unseren Besuchern ein Baden in den Pfingstferien ermöglichen", so OB Markus Ibert. Voraussetzung sei, dass die dann gültige Corona-Verordnung das auch zulässt. Foto: Baublies (2)/Stadt Lahr/Künstle/Bächle/Jörger

Umfrage über aktuellen Stand bei Kommunen und Vereinen.

Wann und unter welchen Bedingungen können die Freibäder in die Saison starten? Diese Frage beschäftigt derzeit auch die Betreiber in und um Lahr. Die LZ hat sich bei Kommunen und Vereinen umgehört – und sagt, wie der aktuelle Stand ist.

Lahr und Region - Mit Beginn des Wonnemonats erwachen normalerweise die Freibäder aus dem Winterschlaf. Normalerweise. Denn wie schon im vergangenen Jahr wird auch die anstehende Badesaison von der Corona-Pandemie überschattet. 2020 durfte – wenn überhaupt – erst ab Ende Juni geplanscht werden. Die öffentlichen und privaten Betreiber in der Region hoffen, dass es 2021 nicht so spät wird, wie die Umfrage der LZ zeigt: Der Großteil würde gerne Mitte/Ende Mai eröffnen, wohlwissen, dass eine realistische Einschätzung erst möglich ist, wenn entsprechende Beschlüsse von Bund und Land vorliegen.

Um bereit zu sein, wenn das Okay des Gesetzgebers kommt, laufen derweil die Vorbereitungen in den Bädern. Außenanlagen werden hergerichtet, die Technik gescheckt, Becken gereinigt und mancherorts schon das Wasser eingelassen. Indes: Ein regulärer Badebetrieb ist auch 2021 so gut wie ausgeschlossen. Online-Ticketing, Zeitfenster und Besucherbegrenzungen wird es wohl wieder geben, Hygieneauflagen sowieso. Dazu könnte das Erfordernis eines negativen Corona-Tests kommen.

Klar ist den Verantwortlichen: Egal, wann und wie – den Freibädern kommt in Zeiten, in denen Urlaubsreisen nicht oder nur eingeschränkt möglich sind, eine große Bedeutung zu.

Familienbad Seelbach:  

Das große Becken enthält noch das Wasser vom Vorjahr. Andere Vorbereitungen laufen aber, wie die Gemeinde mitteilt. So werde der Außenbereich auf Vordermann gebracht und das kleine Becken neu gestrichen. Mit einer Prognose, ob und wann das Bad den Betrieb aufnehmen wird, kann die Verwaltung aber natürlich nicht dienen. Fest steht, dass das Bad für Seelbach eine große Bedeutung hat – der Campingplatz liegt nebenan, Einheimische und Urlauber suchen dort im Sommer Abkühlung. Sprich, wenn es irgendwie geht, wird die Gemeinde das Bad öffnen.

Schwimmbad Kippenheim:

Nachdem das Kippenheimer Freibad im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht öffnete, hat die Gemeinde für die neue Saison einige Investitionen getätigt. "Wir sind startklar, wir warten nur noch auf das ›Los‹ der Regierung. Auch wenn wir noch gar keine Ahnung haben, wann das kommen wird", so das Fazit von Hauptamtsleiterin Sina Schultheiß. Das neue Drehkreuz, das eine Eintrittskontrolle mit Personenhöchstzahl erlaubt, sei einsatzbereit. Aktuell setze man gerade die Trennung von Eingangs- und Ausgangsbereich um.

Carl-Hermann-Jäger-Bad Ettenheim:

"Nachdem wir 2020 trotz erheblichen Mehraufwands und Mehrkosten den Besuch des Freibads ermöglichen konnten und die Besucher sehr dankbar für das Angebot waren, möchten wir auch 2021 alles dafür tun, dass das Bad wieder öffnen kann", erklärt Heike Schillinger von der Stadt Ettenheim. "Die Menschen brauchen Freude und Erholung in der Heimat, gerade wenn das Reisen auch dieses Jahr wahrscheinlich nur eingeschränkt möglich sein wird." Auf die aktuellen Entwicklungen werde man mit entsprechender Vorlaufzeit reagieren.

Familien- und Freizeitbad Reichenbach:

Coronakonform in Kleingruppen bereiten die Reichenbacher den Saisonstart vor – "ohne zu wissen, wann es losgeht", wie Vorsitzende Birgit Griesbaum sagt. Sie hofft, dass die gut 2000 Mitglieder ab den Pfingstferien baden können. "Wir haben derzeit einen hohen Zulauf, aber auch noch Kapazitäten." 2020 lag das tägliche Besuchermaximum bei 500. "Das haben wir aber nie erreicht", sagt Griesbaum. Noch fehlt im Reichenbacher Bad das Wasser. "Das lassen wir wegen der hohen Kosten erst ein, wenn wir eine klare Öffnungsperspektive haben."

Naturbad Sulz:

Der Sulzer Verein hatte sein Bad 2020 nur für die rund 1600 Mitglieder geöffnet. "Das wird dieses Jahr wohl wieder so sein", sagt die Vorsitzende Daniela Glanzmann. Angepeilt ist Badestart an Christi Himmelfahrt (13. Mai). "Wir sind bereit, aber wie alle Badbetreiber derzeit im Blindflug." Da es schon ein Hygienekonzept gibt, sei eine "relativ spontane" Öffnung möglich, so Glanzmann. In den Startblöcken steht laut Vorsitzender auch der neue Betreiber des Gastro-Bereichs: Lakis Michailidis, ehemaliger "Klotz-Wirt", serviert künftig im Naturbad Speisen und Getränke.

Aktienbad Lahr:

"Im Mai wird es sicher nichts mehr", sagt Bruno Kirn vom Lahrer Aktienbad. Aber: Ein zweites Jahr ohne Badevergnügen wolle man, "wenn es irgendwie geht", vermeiden. Darauf drängten auch die rund 400 Mitglieder, berichtet der Vorsitzende. In nächster Zeit stünden mehrere Sitzungen an, bei denen das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Bekanntlich traten im "Bädle"-Verein zuletzt interne Turbulenzen auf – man ist sich uneins im Umgang mit der geplanten Wohnbebauung in der direkten Nachbarschaft. Kirn: "Wir kämpfen an mehreren Fronten."