Der Holzmarkt sorgt derzeit oft für Diskussionen. (Symbolfoto) Foto: Stratenschulte

Beteiligte finden gemeinsame Positionierung. Verknappung von Rundholz "kontraproduktiv".

Mittleres Kinzigtal - Zur zunehmend diskutierten Situation auf dem Holzmarkt haben die verschiedenen Akteure in der Region jetzt eine gemeinsame Positionierung gefunden. Das geht aus einer Mitteilung hervor.

"Vertreter des BLHV, darunter Vizepräsident Bernhard Bolkart sowie Kreisvorsitzender Ulrich Müller, diverse FBG Vorsitzende und die Forstkammer Baden-Württemberg, diskutierten mit Vertretern der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald und weiteren Waldgenossenschaften die aktuelle Situation an den Rund- und Schnittholzmärkten", heißt es. Mit dem Ortenaukreis/Amt für Waldwirtschaft wurde die Thematik ebenfalls besprochen.

"Baunahe Produkte" intensiv nachgefragt

Insgesamt verständigte man sich auf folgende gemeinsame Positionierung: Ausgelöst durch eine boomende Baubranche sind "baunahe Produkte" intensiv nachgefragt und erfahren einen massiven Preisanstieg. Im Segment des Nadelschnittholzes ist diese Entwicklung, verstärkt durch den sich sehr erfreulichen entwickelnden Holzbau besonders ausgeprägt. Auch das Niveau der Rundholzpreise stellt sich, ausgehend von der desolaten Situation in den vergangenen drei Kalamitätsjahren, wieder deutlich besser dar. Dieser muss aber weiter ansteigen, dabei haben diverse Waldbesitzer bereits ein "gutes dreistelliges Niveau" benannt.

"Nur wenn dauerhaft ein höherer Anteil der Wertschöpfung des Holzes bei den Waldbesitzern ankommt, kann der Aufbau, die Pflege und die Sicherung der Wälder gewährleistet werden", heißt es. Nichtsdestotrotz bestehen für Forstbetriebe, die wirtschaften möchten, aktuell wieder gute Chancen am Markt. Waldbesitzer, die Rundholz einschlagen wollen, sollten dies laut Mitteilung der FVS tun. Darüber hinaus wird empfohlen, insbesondere Kalamitätsholz zügig zu nutzen und dem Markt zuzuführen. Eine bewusste Verknappung von Rundholz wäre aktuell kontraproduktiv und würde den regionalen Strukturen schaden.

Der aktuelle Mangel an Schnittholz sei nicht durch eine geringe Versorgung der Sägewerke mit Rundholz ausgelöst. Ein zentrales Anliegen ist es, Holz mehr in Wert zu setzen. Es sei ein nachhaltig produzierter, CO2 -neutraler Rohstoff, der beim Erreichen der Klimaziele 2050 eine erhebliche Rolle spielen soll.