Straßenausbau: Ingenieur stallt Planung für Eschauer Weg vor

Nach mehr als einem Jahr stand der Ausbau des Eschauer Wegs wieder auf der Tagesordnung des Fischerbacher Gemeinderats. Das Fazit von Bürgermeister Thomas Schneider: "Was lange dauert, führt manchmal zum besseren Ergebnis."

Fischerbach. Eigentlich hätte der Ausbau bereits 2016 vorgenommen werden sollen, erklärte Schneider. Die Maßnahme wurde dann allerdings zurückgestellt, da die erforderlichen Ablegesteine nicht mehr vorrätig waren. Außerdem musste im Rahmen der Dammsanierung noch abgeklärt werden, ob diese und die damit verbundene Spundwand Auswirkungen auf den Ausbaus haben würden.

"Das ist mittlerweile geklärt", gab Schneider bekannt. Die Spundwand der Deichsanierung käme auf jeden Fall und sei unabhängig von der Art und Weise, wie der Wegebau gestaltet werde.

Der Ausbau des Eschauer Wegs sei auf einer Länge von etwa 100 Metern mit einer Breite von vier bis 4,50 Meter geplant, erklärte Dietmar Ribar vom planenden Ingenieurbüro Zink. Er betreffe auch die Wasserversorgung, beziehungsweise das Rohrsystem. "Bisher war es so, dass es nur einen Absperrschieber in dem Bereich gab", so Ribar.

Nur ein Absperrschieber für gesamten Bereich

"Wenn also das Haus mit der Nummer eins ein Problem hatte, konnte der Wassermeister nur einen Schieber zumachen und Haus Nummer drei war dann auch ohne Wasser. Das soll geändert werden."

In Bezug auf den Straßenausbau sagte der Ingenieur, dass die Straße insgesamt in Richtung Deich verschoben werden soll. Bei Haus Nummer eins ginge der Straßenrand bis direkt an die Gartenmauer. Diese Gefahrenstelle soll entschärft werden.

Grundsätzlich gebe es zwei Möglichkeiten, um diese Ziele zu erreichen: eine Erweiterung mit Ablagesteinen, bei der Hohlräume verfüllt werden. Da das Regierungspräsidium (RP) aber auf jeden Fall eine Spundwand in den Deich einbauen muss, könne laut Ribar auf einen Entwässerungsgraben verzichtet werden.

Eine Alternative wäre unter diesen Vorgaben ein Bau mit Rohrdurchlass. Hochwasser würde dann über die Straße abgeleitet. Für die Häuser am Eschauer Weg würde das keine Beeinträchtigungen nachsichziehen. Die dafür nötigen Mehrkosten bezeichnete Schneider als "nicht die Welt". Allerdings wolle er von Ribar noch wissen, wie sich die Reinigung des Rohrs gestalten würde. "Das muss ja auch mal sauber gemacht werden. Wie oft wäre das?" "Da gehe ich von einem Zyklus von sieben bis zehn Jahren aus", meinte der Ingenieur.

Schließlich stimmte der Rat geschlossen für die Alternative Rohr statt offener Graben.

"Das hat jetzt zwar alles etwas länger gedauert, schlussendlich aber zu einem besseren Ergebnis geführt", zog Schneider als Fazit.

Um den Hochwasserschutz an der Kinzig zu verbessern, schlug Thomas Fleischhacker vom Regierunspräsidium (RP) Freiburg bei einer Infoveranstaltung im März 2016 in Fischerbach vor, einige bestehende Dämme zu ertüchtigen und an der Fischerbacher Straße eine Schutzmauer zu erstellen. So solle beispielsweise der Damm beim Eschauer Weg teilweise abgetragen werden. Dieser Abtrag solle dann als Auftrag in die Kinzig hineinversetzt werden. Der Damm im Gewann Rückle solle hingegen ins Hinterland versetzt werden. Der Hauptkörper des Ursprungsdamms wird dabei aufgegeben, der Retentionsverlust über Auf- und Abträge kompensiert. "Bei dem Damm im Mühlegrün ist es nicht möglich, ins Vorland zu gehen. Deswegen schlagen wir hier eine Lösung mit einer Spundwand vor", sagte Fleischhacker. Diese soll 50 Zentimeter über den Boden ragen. Mit all diesen Maßnahmen könne der Hochwasserschutz so optimiert werden, dass ein Schutz vor einem 100-jährigen Hundertwasser garantiert wäre.