Joachim Sum, im FC-Vorstand zuständig für "Wirtschaft und Infrastruktur", zeigt auf die Sparren des zusätzlichen Dachüberstands, unter dem eine kleine überdachte Tribüne Platz finden wird. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Baustelle: FC Fischerbach baut Clubhaus um / Begeisterung der Verantwortlichen springt auf Helfer über

Rund 800 Arbeitsstunden haben die Mitglieder des FC Fischerbach bereits in den Umbau des Clubhauses gesteckt. Die Arbeiten liegen im Plan. Der Schwabo hat auf der Baustelle vorbeigeschaut.

Fischerbach. Knapp vier Wochen hatten Verein, Planer und die beauftragten Handwerker im Herbst zu Beginn des Clubhaus-Umbaus für Umplanungen bezüglich der Lage der Toiletten und der Rollstuhl-Rampe verwendet. Diese Zeit wurde aber gut wieder aufgeholt und das Projekt liege "voll im Zeitplan". Das berichtet Joachim Sum, bei dem im FC-Vorstand alle Fäden zusammenlaufen.

Gerade zwischen den Jahren hätten die beauftragten Handwerker wirklich rangeklotzt, einmal hätten auf dem Besucherparkplatz so viele Autos geparkt, dass sogar die Polizei vorbeigeschaut habe. Auf der Baustelle trafen die Polizisten dann aber "nur" Edwin Braig, der für die sanitären Gewerke zuständig ist. Die vielen Autos hatten alle zu Spaziergängern gehört.

Mit den Arbeiten hat der Verein als Bauherr ausschließlich Firmen aus Fischerbach und Umgebung beauftragt, die mit dem Verein freundschaftlich verbunden sind. "Mit der Auftragsvergabe konnten und wollten wir unseren langjährigen Werbepartnern etwas zurückgeben", so Sum.

Mit den neuen Umkleiden und Duschräumen befände sich der Verein in dem 30 Jahre alten Clubhaus jetzt auf "Landesliga-Niveau", so der sichtlich stolze Sum beim Rundgang über die Baustelle. Je zwei Kabinen wurden durch die Herausnahme einer Zwischenwand zu einer bis zu 20 Quadratmeter großen Kabine zusammengelegt.

Etwa 50 Quadratmeter Grundfläche hat der Planer mit der Verlängerung des Dachüberstands Richtung Rasenplatz gewinnen können, Platz, der neben den Mannschaften auch den Besuchern mit der Herrentoilette und dem Behinderten-WC zugutekommt. Letzteres war bis dato gar nicht vorhanden. In der Herrentoilette wurden die "Kapazitäten" deutlich erhöht. "Die Toiletten waren beim Uma-Cup in den vergangenen Jahren schon ein Engpass", gibt Sum zu.

Ebenfalls kostengünstig Platz gefunden unter dem "Bestandsdach" hat eine etwa 25 Meter breite überdachte Tribüne zum Rasenspielfeld hin. Zumindest für die Kreisliga sollte der Platz bei Regenwetter reichen, damit alle Fans im Trockenen stehen können.

Etwa 60 Mitglieder von den Kickern der E-Jugend über die aktiven Spieler, den Vorstand und die Alten Herren haben bisher rund 800 Stunden an Eigenleistung erbracht. Noch einmal 600 Stunden sind eingeplant, damit der Verein seinen Eigenanteil von 22 000 Euro erbringt. Wie viel Stunden davon auf ihn selbst entfallen, vermag Sum nicht zu beziffern.

"Ich bin jeden Samstag auf der Baustelle, dafür musste ich dieses Jahr ja auch kaum Zeit für die Planung der Vereinsfeste aufwenden", gewinnt Sum dem zurückliegenden Corona-Jahr wenigstens einen kleinen Vorteil ab. Und da die Vereinsmitglieder ja nicht beim Oktoberfest als Helfer über mehrere Tage gefordert waren, konnten diese umso tatkräftiger bei ihrem Clubhaus mithelfen.

Sums Begeisterung ist auch auf die Handwerker übergesprungen, zumindest auf jene, die wie Sanitärmeister Edwin Braig auch FC’ler durch und durch sind. Braig misst gerade in der neuen Schiri-Kabine den Raum für die Dusche aus. Im Raum-Tausch mit Behinderten-WC und den neuen Kabinen für die Gäste-Teams hat die Schiri-Kabine deutlich den Kürzeren gezogen. "da sind wir auf Kreisliga-Niveau geblieben" scherzen Braig und Sum gemeinsam, "für die Landesliga müssen wir uns dann was einfallen lassen".

Bis Mitte März sollen die Wände vergipst, Fußbodenheizung, Estrich und Fliegen gelegt und zumindest eine Umkleidekabine und ein WC fertiggestellt sein. Ende Mai soll dann mit dem Uma-Cup in den Pfingstferien das umgebaute Clubhaus eingeweiht werden. Bis 31. Januar 2021 läuft noch die Crowd-Funding-Kampagne in Zusammenarbeit mit der Volksbank Mittler Schwarzwald. Die erforderliche 75-Prozent-Grenze hatten die Spender im November locker erreicht. Jetzt hoffen die Verantwortlichen, dass auch die ganzen 10 000 Euro Spendensumme noch voll gemacht werden können. Für jeden der bisher 135 Spender legt die Volksbank noch einmal fünf Euro dazu. Mit dem Gesamtbetrag finanziert der Verein seinen Bar-Eigenanteil von rund 45 000 Euro. Vom Badischen Sportbund kommt ein Zuschuss von 54 000 Euro, den Löwenanteil von 293 000 Euro steuert die Gemeinde Fischerbach als Eigentümerin der Immobilie bei. Dazu übernimmt die Gemeinde auch die Investition in die neue Gasheizung (wir hatten berichtet) und erlässt dem Verein die monatliche Pacht für die Zeit, in der der Clubhaus-Betrieb (coronabedingt) ruhen muss.

Weitere Informationen: https://voba-msw.viele-schaffen-mehr.de/clubhaus-umbau-fc-fischerbach