Die termingerecht im Oktober fertiggestellte Straßendecke im Kirchweg Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium bespricht Weihnachtsmarkt / Jahresrechnung 2018: Vermögenshaushalt auf 5,2 Millionen Euro "aufgebläht"

Der Weihnachtsmarkt in Fischerbach sowie die Jahresrechnung der Gemeinde waren Themen der jüngsten Ratssitzung. Bürgermeister Thomas Schneider gab außerdem einen Sachstand zur Baumaßnahme am Kirchweg.

Fischerbach. "Ist uns der Fischerbacher Weihnachtsmarkt 1500 Euro wert?", stellte Bürgermeister Thomas Schneider in der Gemeinderatsitzung die Frage an seine Ratskollegen. Mit etwa diesem Betrag für die laufenden Kosten wird die Gemeindekasse um den 6. Dezember herum belastet werden, dazu kämen die Verrechnungsstunden für die Arbeiten der Bauhofmitarbeiter.

In ihrem Fazit gaben Vertreter beider Ratsfraktionen ihrer Vorfreude Ausdruck, sei der Markt an dem "genialen" Standort im Kirchenumfeld doch etwas Besonderes und ein schöner Begegnungsort für die Fischerbacher. Dazu hätten viele Bürger den Markt im vergangenen Jahr schmerzlich vermisst.

Schneider rekapitulierte noch einmal die Entscheidung, nach dem Starkwind-Ereignis 2017 in 2018 keinen Markt zu veranstalten beziehungsweise erst wieder einen Markt zu veranstalten, wenn die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen seien.

Mit dem Bau von sieben windfesten Holzhütten unter unter der Regie von Zimmermann und Gemeinderat Stefan Heizmann seien diese jetzt wieder gegeben. Dazu wolle Fischerbach mit der Gemeinde Oberharmersbach ein Leihgeschäft auf Gegenseitigkeit für weitere sechs Hütten vereinbaren. Die Materialkosten beliefen sich auf etwa 1100 Euro je Hütte. Die "Bauleitung" übernimmt Heizmann. Ein Umstand, welchen Georg Schmid umgehend für ein Lob des Ratskollegens nutzte.

Nutzung auch unter dem Jahr kostenfrei

Die Teilnahme am Weihnachtsmarkt ist für die Standbetreiber kostenlos und auch unter dem Jahr wird für die Nutzung der Hütten bei Vereinsfesten keine Gebühr erhoben. Die demontierten Hütten werden dann im Bauhof gelagert. Eine Hütte wird dem Radsportverein zur Lagerung von Trainingsmaterial überlassen.

Letztmalig präsentierte Kämmerer David Obert anschließend dem Fischerbacher Gemeinderat den Jahresabschluss 2018 nach den Grundsätzen der Kameralistik. Erst jüngst hatten die neugewählten Räte eine Fortbildung zum neuen kommunalen Haushaltsrecht (NKHR) absolviert. Jetzt galt es, noch einmal das Zahlenspiel zwischen Vermögens- und Verwaltungshaushalt zu verstehen.

Da Baumaßnahmen immer erst dann abgerechnet werden können, wenn die Schlussrechnung vorliegt, werden die von der Verwaltung veranschlagten Kostenansätze oftmals nicht erreicht oder stark überschritten, so geschehen auch im Jahr 2018.

Als Folge des Verkaufs des Hofguts Vogelsberg und mehr noch der Abrechnung des Baugebiets "Sonnenmatte" wurde der Vermögenshaushalt von üblicherweise circa 1,5 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro aufgebläht. In die für die Finanzierung zukünftiger Projekte wichtige "allgemeine Investitionsrücklage" wurden 2,4 Millionen Euro eingestellt. Diese lag in den Jahren 2014 bis 2016 nur geringfügig über der gesetzlichen Mindesteinlage (etwa 90 000 Euro) und ist in den letzten beiden "erfolgreichen" Jahren 2017 und 2018 auf 3,15 Millionen Euro angewachsen.

In der Sitzung gab Bürgermeister Schneider bekannt, dass die Straßenbaumaßnahme im Kirchweg wie vom ausführenden Bauunternehmen geplant im Oktober abgeschlossen wurde. Anzahl und Größe der asphaltverarbeitenden Maschinen legten zwar die Vermutung nahe, im Fischerbacher Ortskern würde eine Autobahn asphaltiert, jetzt aber sei alles fertig. In den kommenden Wochen wird die Verwaltung Anwohner und Bauarbeiter zu einem gemeinsamen Hock anlässlich der Fertigstellung einladen.

Dass die Mühlen der Verwaltung aber auch deutlich langsamer mahlen können, musste in den vergangene fast 18 Monaten ein Fischerbacher Landwirt erfahren. Bereits im Mai 2018 hatte er die Planunterlagen für den Teilabbruch und Neubau eines Mutterkuh-Stalls eingereicht. Die Prüfung durch vier verschiedene Behörden wurde erst jetzt erfolgreich zu einem Abschluss geführt. Im Fischerbacher Rathaus wurde in dieser Zeit parallel der Prozess der Nachbarschaftsbeteiligung vorangetrieben, so dass der Bauantrag für die Heimstatt für 16 Mutterkühe und einen Deckbullen jetzt der Unteren Baurechtsbehörde in Haslach übergeben werden konnte.

Der Fischerbacher Weihnachtsmarkt findet am 6. Dezember ab 14 Uhr im Kirchenumfeld statt. In den vorangegangenen zwei Jahren hatte es in Fischerbach aufgrund von Starkwinden keinen Weihnachtsmarkt gegeben. Die neuen, windfesten Hütten sollen auch heftigen Böen standhalten.