Eigentlich hätte neben dem landwirtschaftlichen Weg "Hubgasse" ein Teil der wichtigen Wasserversorgungs-Ringleitung gebaut werden soll. Um die Wasserversorgung der Vesperstube und des Martinhofs noch in 2019 sicherzustellen, beschloss der Rat, diese Maßnahme zu verschieben. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Wasserversorgung: Gemeinderat beauftragt Ingenieurbüro Zink mit Planungen

Im Zuge der Sicherung der Wasserversorgung hat Fischerbach beschlossen, über die Hubgasse eine Ringleitung zur Eschau und zur Kinzigstraße zu bauen. Von dieser aus soll mit einer Stichleitung auch der auf Hausacher Gemarkung liegende Martinshof versorgt werden.

Fischerbach. Die jüngste Wasseruntersuchung hat dort die Dringlichkeit dieser Maßnahme aber so stark erhöht, dass im Fischerbacher Rathaus über die Sommerpause fieberhaft nach einer alternativen Lösung gesucht und zahlreiche Gespräche mit den Anliegern geführt wurden. Neben der schon bekannten Belastung mit Arsen und Bakterien war auch eine Belastung des Quellwassers mit Blei detektiert worden, in der "B-Probe" stellte sich der Blei-Befund aber glücklicherweise als Messfehler heraus.

Die dem Gemeinderat präsentierte Beschlussvorlage sieht vor, den Bau der Ringleitung "Hubgasse" zu verschieben und stattdessen in der Eschau die Wasserleitung bis zum Anwesen Hausnummer 65 und dann weiter bis zur Vesperstube Braig zu führen. Von dort soll dann der Martinshof an die Wasserversorgung angeschlossen werden. Im vierten und letzten Bauabschnitt würde unter der Kreisstraße hindurch auch noch das Anwesen Martinshof 3 ans Fischerbacher Wassernetz angeschlossen.

Mit dieser Baumaßnahme verbunden wollte die Verwaltung auch eine Art Grundsatzbeschluss erwirken, der im Außenbereich die Beteiligung der Grundstückseigentümer an den Baukosten regelt. Diesem weitreichenden Antrag wollten beide Fraktionen ohne Vorlage weiterer Unterlagen die ganze Fischerbacher Gemarkung betreffend allerdings nicht folgen.

Unabhängig von dem noch ausstehenden Grundsatzbeschluss konnte aber in den Vorgesprächen grundsätzlich Einigkeit darüber erzielt werden, dass die drei betroffenen Eigentümer – rechnet man Bürgermeister Thomas Schneider für die Gemeinde als Eigentümer des Martinshofs hinzu, waren alle drei betroffenen Anlieger in der Sitzung anwesend – die Baukosten übernehmen und die fertige Hauptleitung mit zukünftigen Unterhaltungsverpflichtungen dann an die Gemeinde Fischerbach übergehen wird.

Die Anschlussgebühr entfällt beziehungsweise wird zurückerstattet. Da die Leitung noch vor dem Winter gebaut werden soll, beschloss der Rat einstimmig, das Planungsbüro Zink mit den Planungen für die Ausschreibung zu beauftragen.

Der Rat hat entschieden, die Anwesen im Gewann Martinshof an das Fischerbacher Wassernetz anzuschließen. Dafür soll das für die Versorgungssicherheit vieler Bürger in der Kinzigstraße und der Eschau wichtige Ringleitungsprojekt "Hubgasse" mindestens um ein Jahr verschoben und ein Grundsatzbeschluss für die Wasserversorgung im Außenbereich beschlossen werden. Die Bereitschaft der drei Eigentümer, die Baukosten selbst zu zahlen, zeigt die Dringlichkeit der Maßnahme und spiegelt die Qualität der Gespräche wider, welche die Verwaltung mit den Betroffenen geführt hat. Dass sich die Fischerbacher aus entschlossen haben, nach der jüngsten Wasseruntersuchung schnell Abhilfe zu schaffen, darf nicht den Blick für die kommunalen Zuständigkeiten verstellen. Alle drei Gebäude befinden sich jenseits des Fischerbachs, der die Hausacher von der Fischerbacher Gemarkung trennt, eine finanzielle Beteiligung der Stadt unter der Burg wäre nicht nur aus humanitären Gründen angezeigt.