Frank Eble ist seit gut drei Jahren für die vereinseigenen Bienenvölker zuständigFoto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

125-jähriges Jubiläum: Neuer Vereinsbienenstand in Fischerbach bietet Imkerverein zahlreiche Möglichkeiten

Der Bezirks-Imkerverein feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Der neue Vereins-Bienenstand in Fischerbach ist wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die 108 Bienenzüchter aus Haslach, Fischerbach, Hofstetten und Mühlenbach.

Fischerbach/Haslach. Einen ersten Vereinsbienenstand gab es bereits 1937. Damals bestand der Bezirksimkerverein bereits 42 Jahre lang. Am Standort Sandhaasenhalde wurde der Vereinsbienenstand durch die Imker-Ortsfachgruppen Donaueschingen und Haslach gemeinsam erbaut und betreut. 30 Jahre später erbauter der Bezirks-Imkerverein Haslach bei der Hofstetter Biereck einen eigenen Vereins-Bienenstand, der sieben Jahre lang von Bienenzucht-Berater Albert Vetter und 35 Jahre lang durch Hofstettens ehemaligen Bürgermeister Franz-Josef Krämer betreut wurde. Anschließend übernahm der Haslacher Paul Weber die Betreuung.

Mit dem Neubau des Vereins-Bienenstandes in Fischerbach bietet sich neben einem Lager für Imkerei-Bedarf nun auch Platz für Besprechungen und Schulungen, die gerade auch neuen Imkern zugutekommen werden. Geplant sind außerdem Exkursionen für Schulen und Kindergärten, um die Bedeutung der Bienen und die damit einhergehende Imkerei vorzustellen – oder entsprechende Führungen für Feriengäste.

Für den Praxisbezug sind neben dem Hauptgebäude vereinseigenen Bienenvölker positioniert, die seit über drei Jahren durch Frank Eble betreut werden. Zur züchterischen Weiterentwicklung der Bienen werden dort auch kontrollierte Paarungen von Zucht-Königinnen und Zucht-Drohnen herbeigeführt.

Neben der weiteren positiven Entwicklung der Bienenzucht soll durch den neuen Vereins-Bienenstand auch der gesellige Teil bereichert werden. Denn bei aller Fachlichkeit wurde die Geselligkeit bei den Bienenzüchtern immer groß geschrieben. Ein Beispiel dafür waren 55 Jahre lang freundschaftliche Treffen mit den Imkern des Bezirks Ober-Elztal, das jedes Jahr an Palmsonntag auf dem Landwasser-Eck stattgefunden hatte. Die vielen Imkerfeste bei der Belegstelle "Biereck" in Hofstetten gehörten ebenso zur Geselligkeit wie die mehrfache Ausrichtung des Tags der Biene für den Kreisverein Mittlerer Schwarzwald oder auch Ausflugsfahrten mit zuchtinteressanten Zielen.

Was von Vereins-Vorsitzendem Hermann Matt aus Fischerbach kritisch gesehen wird, ist der jüngste Verkauf eines vierteiligen "Bienenzucht-Starter-"im Supermarkt. Das erwecke den Eindruck, Bienenzucht und Bienenhaltung seien etwas Alltägliches, für das weder Wissen noch Erfahrung notwendig wären. Doch gerade das Gegenteil sei der Fall: Die Bienenzucht wäre arbeitsintensiv und der Umgang mit den Tieren erfordere Fachkenntnisse.

Klaus Schmieder verweist als Präsident des Landesverbands Badischer Imker in dem Zusammenhang auf die erforderliche Tier-Halter-Nummer, die bereits beim ersten Bienenvolk amtlich vorgeschrieben ist. Außerdem sei gerade mit den Herausforderungen des Klimawandels und aufgrund der verschiedenen Parasiten und Schädlinge eine Bienenhaltung nur mit viel Sachkenntnis möglich.

Der Bezirks-Imkerverein Haslach zählt aktuell 108 Mitglieder und 1250 Bienenvölker. Im vergangenen Jahr wurde der neue Vereins-Bienenstand in Fischerbach durch viel Eigenleistung gebaut. Ob die Vorstellung des Bienenstands im Juni durch einen Tag der offenen Tür stattfinden kann, ist wegen der Corona-Krise noch offen.