Nun soll es an den Entwurf gehen: Der Fischerbacher Gemeinderat hat

Nun soll es an den Entwurf gehen: Der Fischerbacher Gemeinderat hat sich am Montagabend in Bezug auf die Sanierung des Rathauses einstimmig für eine Variante entschieden. Diese beinhaltet eine Absenkung des Dachstuhls.

Für die Sanierung gelten die Denkmalschutzvorgaben, die historischen Treppenhäuser mit ihren Terrazzo-Fliesen zu erhalten. Das bedeutet, dass die Ebenen des Erd- und Obergeschosses auf dem alten Niveau belassen werden müssen. Auch die Fenster und Türen sollen grundsätzlich erhalten bleiben, was allerdings teilweise im Widerspruch zum Schall- und Brandschutz steht.

Fischerbach. "Wir sind noch im Vorentwurf, langsam wollen wir in die Entwurfsplanung kommen, um voranzukommen", fasste Franz Herbst vom beauftragten Architekturbüro zu Anfang der Sitzung zusammen. Bisher habe es Abstimmungen in Bezug auf das Baurecht und den Brandschutz gegeben, nun stehe der Denkmalschutz an. Strittiger Punkt sei in dieser Hinsicht vor allem der Dachstuhl beziehungsweise dessen Absenkung.

Drei Sanierungsvarianten stellte Herbst dem Rat vor. Der ersten nach sollen die unteren Räume großzügig als Lager verwendet werden, im Erdgeschoss ist der Flur als Wartezone angedacht. Das Bürgerbüro wird direkt an den Eingangsbereich angeschlossen. "Da müssen wir aber noch einmal den Sicherheitsaspekt überdenken", so Herbst. Er schlug vor, in dieser Etage keine WCs zu installieren, sondern stattdessen einen Kopier- und Materialraum zu bauen. Eine Etage tiefer befänden sich ja Toiletten. "Wenn die Leute das wissen, ist das kein Thema", fand Herbst.

Im Obergeschoss soll sich die WC-Anlage für die Verwaltung befinden. Außerdem ist dort ein großes Zimmer angedacht, das bisher als Mehrzweckraum deklariert wird. Wie genau der Verwaltungstrakt aussehen wird, ist laut Schneider noch nicht abgestimmt worden, da es bisher nicht möglich gewesen sei, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen.

Es sei wichtig, dass der Sitzungssaal bei nicht-öffentlichen Sitzungen geschlossen werden kann. Generell soll möglichst viel belassen werden, bei der geplanten Absenkung wäre das aber schwer machbar.

Bei der zweiten Variante würde der Deckensprung erhalten bleiben, das Publikum säße oben, der Gemeinderat unten. Das ginge zu Lasten der Barrierefreiheit.

Die dritte Version versucht das Problem mit einer Erweiterung in die Längsrichtung zu lösen. Das würde bedeuten, dass die Zuhörer bei einer nicht-öffentlichen Sitzung ein Stockwerk tiefer warten müssten. "Unsere Empfehlung geht dahin, gegenüber dem Denkmalamt bei Verwaltung und Gemeinderat eine Einstimmigkeit bezüglich der geplanten Variante zu erzielen", sagte Herbst.

Klaus Schmieder (CDU) erkundigte sich nach den Kosten der einzelnen Versionen und den Fördermöglichkeiten. "Rechnen Sie bei Variante eins mit etwa 50 000 Euro Mehrkosen gegenüber Variante drei. Variante zwei liegt irgendwo dazwischen", meinte Herbst. Was die Förderung vom Denkmalamt beträfe, empfahl er, erst einmal mit keiner zu rechnen. "Das kann man nie im Voraus sagen", sagte er.

Mechthilde Eisenmann (Freie Wähler) sprach das Thema Barrierefreiheit an. "Wir sollten das so machen, dass sich alle zurecht finden, deswegen bin ich für Variante eins", erklärte sie.

Das schönste und beste ist meist das teuerste

Sylvia Faißt (CDU) schloss sich dem an. "Das schönste und beste ist meistens auch das teuerste", erklärte die Gemeinderätin. "Ich stimme zu. Wenn wir schon die große Lösung machen, dann halte ich es für nicht gut, wenn wir verschiedene Ebenen bauen. Wir sind kein Theater, wir begegnen dem Bürger auf Augenhöhe", meinte auch Klaus Schmieder. Bürgermeister Thomas Schneider sprach sich ebenfalls für die erste Variante aus. "Das bietet eine bessere Nutzung. Der Grundsatz des Denkmalschutzes lautet ja, dass man verändern darf, aber nicht zerstören. Und das würden wir hier nicht." Eisenmann fragte nach weiteren Zuschüssen, woraufhin Schneider auf den Ausgleichsstock verwies. "Wir stehen deswegen aber unter Zeitdruck. Wir sollten jetzt entscheiden."

Schließlich sprachen sich alle Gemeinderäte für Variante eins mit einer Absenkung aus.