Pascal Weber (von rechts) und Bruno Metz dankten Udo Schneider, Alexander Ruchti und Bettina Schlenker, für engagierte Arbeit im Wasserversorgungsverband. Foto: Mutz

Als "Mitglied auf Augenhöhe" ist der Verband Kappel-Grafenhausen-Rust in den neuen Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau aufgenommen worden. Damit ist der letzte Schritt für die Fusion mit Ringsheim und Ettenheim vollbracht.

. Der Weg zu dieser Entscheidung war lang, arbeitsintensiv und rechtlich kompliziert, wie in der Sitzung des neuen Wasserversorgungsverbands Südliche Ortenau skizziert wurde. Nicht nur die unterschiedlichen Vermögensverhältnisse, sondern auch ihre Einbringung in den Gesamtverband waren zu klären. Durch die Festsetzung der Eigenkapitalquote auf 25 Prozent erhalten Ringsheim und Ettenheim Stammkapitalrückführungen, während Kappel-Grafenhausen und Rust Einlagen leisten müssen.

Dazu teilte der Verbandsvorsitzende Pascal Weber schriftlich mit: "Der derzeit noch bestehende WVV nimmt einen Kredit auf, um den beteiligten Gemeinden Ettenheim und Ringsheim einen Teil des von diesen Kommunen eingebrachten Eigenkapitals auszuzahlen. Mit der Verringerung der Eigenkapitalquote im noch ›alten‹ WVV wird die Zusammenführung der Verbände finanziell vorbereitet. Mit Auszahlung werden die Vermögensstände das Eigenkapital beider Verbände einander angeglichen. Im ›neuen‹ Verband besteht dann eine neue Eigenkapitalausstattung von 25 Prozent, immer noch sehr hoch." Die Höhe des Kredites beträgt 1,5 Millionen Euro.

Die Sitzverteilung im Verband erfolgt je zur Hälfte auf der Basis der Wasserbezugsmenge und des Einwohneranteils. Ettenheim hat vier, Rust drei, Kappel-Grafenhausen zwei und Ringsheim einen Sitz. Soll der Vorsitz in Ringsheim sein, erhält die Gemeinde einen zusätzlichen Sitz. Die Aufgaben erfolgen arbeitsteilig, Ringsheim wird Verwaltungssitz, Ettenheim ist für den technischen Bereich zuständig.

Die Bürgermeister und Vertreter der vier Gemeinden sind überzeugt, dass mit der Zusammenführung eine zukunftsträchtige und qualitativ gute Wasserversorgung der vier Gemeinden und der Stadt Mahlberg gesichert sei. Eine auf zehn Jahre befristete Versorgung der Stadt Herbolzheim wird derzeit ins Auge gefasst. Fünf Tiefbrunnen mit einer jährlichen möglichen Fördermenge von 2,5 Millionen Kubikmetern (2,5 Milliarden Litern) werden mit der Fertigstellung des zweiten Brunnens in Kappel die Versorgung im Süden sichern. "Wir sind nicht auf Gewinn, sondern auf Qualität ausgerichtet" meinte Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber.

Die Kämmerer und das Steuerbüro Anselm hätten gute Arbeit geleistet, so Weber. Sein Vorgänger Heinrich Dixa habe mit Bruno Metz zusammen den Grundstein für den Erfolg gelegt, sie haben "dicke Bretter" bohren müssen. Die Gründung des Südverbands vor rund 26 Jahren sei auch für Ettenheim mit seinen Stadtteilen ein Glücksfall gewesen, denn die Stadt habe früher ein Wasserproblem gehabt, es sei sowohl schlecht als auch teuer gewesen, betonte Metz. "Wir feiern Hochzeit auf Augenhöhe". Es gäbe nur Gewinner, auch Mahlberg und Herbolzheim.

Ettenheim sei bereit, eine schlagkräftige Mannschaft für die Versorgungstechnik aufzustellen. Schlussendlich wurden auch den erforderlichen Satzungsänderungen zugestimmt. Die Entschädigung für die ehrenamtliche Tätigkeit wurde ebenfalls angehoben. Es gab genug Gründe, nach den Beschlüssen nicht mit Wasser, sondern mit einem Gläschen Sekt auf die "Hochzeit" anzustoßen.

Nach dem Austausch von vielen Dankesworten wurde in besonderer Weise drei Personen gedankt: Bettina Schlenker, ehemals Verwaltung Ringsheim, Alexander Ruchti, Stadtkämmerer Ettenheim und Udo Schneider, ehemaliger Leiter Tiefbauamt Ettenheim für ihre engagierte Arbeit im Wasserversorgungsverband.