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Unwetter: Starkregen sorgt für Wassermassen

Schuttertal/Schweighausen - Schwere Überflutungen  am Dienstagabend sorgten im Schuttertal für großen Sachschaden. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt. Die Feuerwehren waren stundenlang im  Einsatz. Am Mittwochnachmittag kam dann der nächste Starkregen.

"Der Himmel war kohlrabenschwarz, dann hat es plötzlich geblitzt, gedonnert und gehagelt – und viehmäßig geschüttet", berichtet eine betagte Schweighauser Bürgerin aus der Bergstraße am Mittwochmorgen gegenüber unserer Redaktion, was sie am Dienstagabend erlebt hat. "So ein Unwetter hat es hier schon lange Jahre nicht mehr gegeben", sagt sie.

Gegen 20 nahm das Drama seinen Lauf, weiß Schuttertals Bürgermeister Matthias Litterst. Er sah das Unheil buchstäblich kommen, zusammen mit seinem Gemeinderat, der gerade in der Dörlinbacher Halle tagte. Direkt vor der Halle fließt die Schutter vorbei. "Und die stieg von Minute zu Minute", sagt Litterst. Da sei klar gewesen, dass es zu starken Überflutungen kommen würde. Die Feuerwehr sperrte vorsorglich die komplette Zufahrt ins hintere Tal, ab dem Gasthaus "Eiche" in Wittelbach war dicht.

Kleine Bäche lassen die Schutter anschwellen

Nach kurzzeitigem und punktuellem Starkregen gab es für viele kleine Zuflüsse der Schutter kein Halten mehr. Sie füllten die Schutter, die in Schweighausen am Ortsende Richtung Dörlinbach in der Spitze zwei, drei Meter über dem Normalpegel lag. Amateurvideos zeigen, wie der sonst friedliche kleine Fluss zum reißenden Strom wurde. Eine braune Brühe, die talabwärts schoss. Meterhohe Wellen gab an mehreren überfluteten Brücken.

In Schweighausen wurde die L 103 durch Wassermassen, Schlamm, Geröll und Äste unpassierbar. An einem Anwesen in der Bergstraße wurde das Fundament einer Scheune laut Polizei unter- und teilweise weggespült. Der Schaden alleine dort: vermutlich im hohen fünfstelligen Bereich.

In Dörlinbach wurden die Durchgangsstraße und einige weitere Straßen durch die Wassermassen der Schutter und weiterer kleinerer Zuflüsse komplett überflutet und unpassierbar. Durch das Wasser liefen mehrere Keller voll. Die Höhe des Schadens dort ist noch unklar, der Bauhof erfasst die Beschädigungen. Klar ist aber: Nicht alle Bürger sind gegen solche Unwetter versichert (siehe Info).

Schuttertals Bürgermeister Litterst war über die braune Flutwelle und die Schäden bei Privatleuten schockiert, aber zugleich dankbar für die gute Arbeit der Feuerwehren und anderer Rettungskräfte. "Das hat wirklich gut geklappt!"

Bis in den frühen Morgen im Einsatz waren Wehren aus Schuttertal, Seelbach, Steinach, Welschensteinach und Kuhbach, mit Unterstützung des THW, sowie das DRK. Betroffene Bürger schippten bis zum Morgen Dreck und braunes Wasser aus ihren Kellern.

Am Mittwochnachmittag wollten viele ihren Augen nicht trauen, als der Himmel erneut die Schleusen öffnete. Vor allem in Dörlinbach peitschten wieder die Wassermassen durchs Dorf, für rund eine Stunde musste die Hauptstraße gesperrt werden. Wie groß der Schaden am zweiten Unwettertag war, ist noch unklar. Es scheint aber nicht ganz so heftig gewesen zu sein wie tags zuvor.

Keiner zahlt

Weil sein Haus kaum schützbar nah an der Schutter liegt, bleibt mindestens ein Dörlinbacher auf dem Schaden seiner Kellerüberflutung sitzen: "Keine Versicherung wollte mich nehmen", erzählte der Bürger im Gespräch mit unserer Redaktion am Mittwoch.