Hier hat sich das Verbrechen zugetragen: die Obdachlosenunterkunft in der Offenburger Kesselstraße Foto: Marco Dürr/Einsatz-Report 24

Schreckliche Tat in Offenburg: Die Polizei fand am Samstagmittag in einer Obdachlosenunterkunft zwei Frauen tot auf. Die Tatverdächtige hatte die Polizei selbst gerufen. Die Toten sollen ihre Schwester und die Tochter sein.

Offenburg - In einer gemeinsamen Pressemeldung teilten Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium am Samstagnachmittag mit, dass sie nach einem mutmaßlichen Tötungsdelikt an zwei Frauen ein Ermittlungsverfahren gegen eine Frau Mitte Vierzig eingeleitet haben.

Demnach setzte die Tatverdächtige gegen 12.15 Uhr selbst den Notruf ab, in dem sie offenbar über die vorangegangene Tat berichtete. In dem von der Anruferin bewohnten Zimmer der Unterkunft in der Kesselstraße fanden die Beamten dann zwei weibliche Leichen. Diese sollen mit einem Stichwerkzeug getötet worden sein.

Motiv für die Tat bleibt weiter unklar

Am Samstagabend liefen noch die kriminalpolizeilichen Ermittlungen zum Tatablauf und zur genauen Tatzeit. Kriminaltechniker waren mit der Sicherung des Tatorts beschäftigt. Die Rechtsmedizin Freiburg wurde hinzugezogen. Diese kriminalpolizeiliche Ermittlungen führten nun am Sonntag zur Identifizierung aller Beteiligten – und es wurde klar, dass es sich bei der Tat um ein Familiendrama gehandelt haben muss.

Demnach soll die 44 Jahre alte Tatverdächtige ihre eigene 19 Jahre alte Tochter sowie ihre 49-jährige Schwester, die mit ihr am Tatort gewohnt hat, getötet haben. Die Fragen zur Motivlage sind weiterhin Gegenstand der durch Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei betriebenen Ermittlungen, teilten die Vertreter beider Behörden am Sonntagnachmittag mit.

Die Verdächtige ließ sich am Samstag offenbar widerstandslos festnehmen. Im Rahmen der Vorführung der Tatverdächtigen bei einem Haftrichter am Sonntagnachmittag sei dieser dem Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg gefolgt und habe Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags in zwei Fällen erlassen. Die Frau sei im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden.

Obduktion soll weitere Aufschlüsse geben

Weitere Aufschlüsse über den konkreten Tathergang sind aus der für Montag anberaumten Obduktion zu erwarten, erklärten die Staatsanwaltschaft Offenburg und das Polizeipräsidium Offenburg am Sonntagnachmittag.