Die Musical-AG der Heimschule St. Landolin führt das Stück "Alina und das Wunschgespenst" auf. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Musical: Aufführung an Heimschule begeistert das Publikum

Ettenheim. Die Begeisterung war Johanna Melder ins Gesicht geschrieben. Fasziniert verfolgte die 30-jährige mit ihrer kleinen Tochter Sohra auf dem Schoß – wie ein restlos begeistertes Publikum um sie herum – am Freitagabend im Partyraum der Heimschule St. Landolin die Uraufführung des von ihr geschriebenen Musicals "Alina und das Wunschgespenst".

In der Tat: Was die 50 Akteure der Musical-AG, überwiegend aus den Klassenstufen fünf bis sieben, in dieser Kriminalgeschichte auf die Bühne zauberten, war begeisternd, wurde vom Publikum immer wieder mit Zwischenbeifall honoriert. Welche Qualitäten Melder von Chor und Band "Move Your Voice", bestehend aus Lehrkräften und Schülern, erwarten durfte, darum wusste die heute in Köln lebende Musikerin und Songwriterin als ehemalige Landolin-Schülerin bestens. Zudem bestand in den etwa anderthalb Jahren, in denen sie sich mit dem Projekt befasste, ein direkter Draht zur Musical-Regie um Andrea Frey-Melder, ihrer Mutter, Mirjam Gronbach und Anna Henschel.

So mancher im Publikum musste über gar viele "typische" Vorkommnisse und Verhaltensweisen von Schülern, Lehrkräften und Eltern immer wieder schmunzeln. In der Klasse 7a gibt es da einige Schüler, die als "Haudraufer" Angst und Schrecken verbreiten und die andern Grüppchen in der Klasse, ob "die modischen Drei", "die Reporter", "die Fußballer", "die Gamer" oder "Ophelias Geschwister", immer wieder ebenso vor Herausforderungen stellen wie die Lehrer – allen voran Frau Hosenpurz (Julia von Pflug) oder die Rektorin, Frau Kobald (Linda Bührer). Und dann wird in nächtlicher Aktion die Tafel beschmiert und mit Frau Hosenpurz’ Name Schindluder getrieben.

Nach der Tafelschändung ist Handeln angesagt

Jetzt ist das Wunschgespenst (Noemie Bäuerle) gefordert. Es wohnt in der Schule und kann die Wünsche und Sehnsüchte der Schüler erspüren und erfüllen. Als nach einer zweiten Tafelschändung Handeln angesagt ist, weil die rivalisierenden Schülergruppen, die wohlmeinenden Lehrkräfte und die etwas durchgeknallte Rektorin, erst recht die Eltern mit ihren Macken nur noch aufeinander losgehen, ist das die Zeit für den Wunschgespenst-Aufsichtsrat, endlich dahinter zu steigen, woher das heillos zerrüttete Verhältnis zwischen Klassenlehrerin und Alina (Lea Gehrlein) rührt. Das Gespenst spricht den Verständnisfluch, der die Rivalinnen versöhnt und die Welt in der 7a wieder in Ordnung bringt.

Eberhard Pfister, Schulleiter an St. Landolin, dankte dem Ensemble für die schauspielerische und gesangliche Leistung "dieser hervorragenden Komposition". Melders Konzept, Regie, Chor- und Band-Leitung (Tobias Schulz), den Bühnenbildnern, Kostümgestaltern und der Technik weitgehend freie Hand in der Interpretation ihrer Vorlage zu lassen, war ein Volltreffer.