Der frischgebackene Trial-Weltmeister Dominik Oswald (rechts) aus Münchweier strahlt mit den zwei weiteren deutschen Weltmeistern Oliver Widmann (Junioren) und Nina Reichenbach um die Wette. Foto: Privat Foto: Lahrer Zeitung

Radsport: Trial-Fahrer aus Münchweier wird Weltmeister / Knappes Ding im Finale

Dominik Oswald ist am Ziel seiner Träume: Der Trial-Fahrer aus Münchweier hat bei der Weltmeisterschaft im chinesischen Chengdu die Goldmedaille gewonnen. Es war der Titel, der dem 22-Jährigen in seiner Sammlung noch gefehlt hatte.

So richtig begreifen konnte es Dominik Oswald am Sonntagnachmittag noch nicht. "Es ist unbeschreiblich, ich weiß gar nicht, ob ich es schon fassen kann", sagte der Trial-Fahrer von der MSC Münstertal am Sonntagmittag im Gespräch mit der Lahrer Zeitung.

Hinter ihm lag eine anstrengende Woche, mehrere Wettkämpfe sowie Hin- und Rückflug nach China inklusive. Doch es hat sich gelohnt, im Gepäck des Ortenauers war die Goldmedaille sowie das Regenbogentrikot des Weltmeisters.

Titelsammlung komplett

"16 Jahre habe ich darauf hingearbeitet", war der Weltranglistenerste am Sonntag stolz auf seinen Erfolg in China. Bereits in den beiden Jahren zuvor war er zur WM im Reich der Mitte, vergangenes Jahr hatte er den Wettkampf mit einer Rundreise durch das Land verknüpft. In diesem Jahr lag der Fokus aber nur auf dem Sport, schließlich wollte der mehrfache Deutsche Meister in diesem Jahr neben dem EM-Titel auch noch Gold bei der WM feiern.

Im Finale von Chengdu musste sich Oswald als einer von sechs Startern dann starker Konkurrenz erwehren, jeder der Fahrer hätte das Zeug zum Weltmeister gehabt. "Es war knapp", ordnete der Münchweierer das Ergebnis ein. Denn am Ende setzte er sich haudünne mit 190 Punkten durch, die beiden Spanier Borja Conejos und Ion Areitio hatten jeweils 180 Punkte gesammelt. Ein einziges überwundenes Hindernis mehr machte Oswald zum Weltmeister in der 20 Zoll-Elite-Klasse. "Die Sektionen im Finale waren sehr knifflig, dazu hat es angefangen zu regnen", berichtet der Trial-Fahrer.

Im Team "nur" Sechster

Neben Oswald gewannen auch die Deutschen Oliver Widmann (Junioren) und Nina Reichenbach bei den Damen den WM-Titel. Im Teamwettkampf lief es für Oswald und seine Landsleute dagegen nicht so gut, am Ende stand Platz sechs zu Buche. Enttäuscht darüber seien seine Kollegen und er allerdings nicht wirklich gewesen. "Der Teamwettkampf ist mehr ein Nice-to-Have." Der Fokus lag bei allen klar auf den Einzelwettbewerben – augenscheinlich mit Erfolg. Warum es im Team aber nicht klappte, wusste Oswald auch nicht so genau. "Da haben wir noch keine Lösung gefunden", sagte er mit einem Augenzwinkern.

MSC am Flughafen

Bereits am Sonntag war Oswald dann wieder in Deutschland. Am Flughafen wurde der Weltmeister von einer Delegation des MSC Münstertal, bei dem der 22-Jährige auch Jugendtrainer ist, empfangen, in Münchweier warteten dann weitere Gratulanten. Und auch in den sozialen Netzwerken erreichten den frischgebackenen Titelträger viele Glückwünsche, die er am Sonntagnachmittag eifrig beantwortete. Eine Tätigkeit, die ihm sicherlich geholfen hat, den ordentlichen Jetlag, der er von der Reise zu WM-Gold hat, für gewisse Zeit zu vergessen.