Anschauungsunterricht vor Ort erhielten Studenten der Hochschule Offenburg im Bürgerwindpark Südliche Ortenau. Foto: Bürgerenergie Foto: Lahrer Zeitung

Bildung: Studenten in Ettenheim zu Gast

Ettenheim. Professor Niklas Hartmann hat dieser Tage den Hörsaal kurzerhand hinauf in den Bürgerwindpark Südliche Ortenau verlegt. Mit 15 Studenten des Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik von der Hochschule Offenburg traf er sich mit den Experten der Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft Wolfgang Friedrich, Bernhard Weißmüller und Jörg Bold am Fuße der Windräder auf dem Höhenzug zwischen Ettenheim und Schuttertal.

Interessant für die Studenten war, dass sie per Laptop "live" die aktuellen Produktionsdaten ebenso abrufen konnten wie die zurückliegenden. Der Windpark mit seinen sieben modernen Windrädern mit einer Nabenhöhe von 139 Metern und einer Leistung von jeweils bis zu 2,75 Megawatt erzielt bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von etwa 5,7 Metern pro Sekunde eine jährliche Energiemenge von mehr als 40 Millionen Kilowattstunden und deckt damit knapp 30 Prozent des jährlichen Gesamtstrombedarfs der Standortgemeinden Seelbach, Ettenheim und Schuttertal.

Von ihren Gesprächspartnern von der Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft – diese ist mit 25,5 Prozent an der Gesamtanlage beteiligt – bekamen die Studenten ihre Fragen zur Anlagentechnik, Planung, Bürgerbeteiligung beantwortet. Intensiv war der Gedankenaustausch über Möglichkeiten und Notwendigkeiten einer Energiewende und eine zukünftige Welt, die zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie funktionieren soll.

Ihr Energiebewusstsein dokumentierte die Studentengruppe um Hartmann bereits dadurch, dass sie per Zug von Offenburg nach Orschweier fuhr und von dort dann mit ihren E-Bikes hinauf zum Schwiebögle auf Schuttertäler Gemarkung radelte. Bei einem abschließenden Vesper auf der Ettenheimer Hütte wurde weiter intensiv über die notwendigen Schritte für eine erfolgreiche Umstrukturierung der Energiewirtschaft diskutiert. Beide Seiten beurteilten die gemachte Erfahrung so positiv, dass eine Wiederholung im kommenden Jahr bereits angedacht wurde.