Das Heilbad "Wielantica" war bei den Brauchtumsabenden der Wölfe in Ettenheimweiler Vorbild für den "Ruster Mack". Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Fastnacht: 700-Jahr-Feier ist Thema beim Brauchtumsabend

Ettenheimweiler (red/cko). Ein Programm mit viel Humor versprach Oberzunftmeister Jonas Hösel zu Beginn der Brauchtumsabende der Wölfe am Freitag und Samstag. Davon überzeugten sich die Gäste, darunter Bürgermeisterstellvertreterin Ulrike Schmidt und benachbarte Narrenzünfte selbst.

Nach dem Wolfserwachen, bei dem die Wölfe die Bühne eroberten, zogen die Wolfsgarde, die Dümedal-Gumseln, der Dümedal-Bammert und der Narrenrat in die Halle ein. Papa Schlumpf alias Peter Seiler und Noah Klein führten mit Witz durch das Programm. Stimmung machte die Wielermer Wolfsgarde mit einem Abba-InstrumentalMedley. Die Jüngsten der Zunft sorgten im Winter für "Summerfeeling" und fegten in Baströckchen oder Badeshorts zum "Rigga-Ding-Dong-Song" oder "Summer of Love" übers Parkett.

Fabian Seiler und Leon Herr hatten erfahren, dass "Chief-Master Metzus" Wieler erobern wolle. Schnell wurde ein Verteidigungsplan geschmiedet. Als dann Metzus (Marian Binz) mit seiner Truppe über Wieler herfallen wollte, hatte er die Rechnung ohne die Stabhalter-Töchter gemacht. Als Strafe muss Metzus die Kosten der 700-Jahr-Feier übernehmen. Alle zusammen tanzten anschließend mit Liliana und Letiza Lickert mit 21 Mini-Wölfen.

Neue Mitglieder sollen Ideen bringen

Bei der Fasentprobe der Teenie-Wölfe fehlte noch eine Idee für den Auftritt. Daher lud Nina Kerberloh drei neueMitglieder als Ideenbringer ein. Louis Steiner wollte die "Wielermer Schialerburschd" aufleben lassen, Tobias Kieffer präsentierte sich mit seiner Instagram-Story und Elias Wolf stellte eine GmbH vor, die die die Ausrüstung der Zunft liefert. Obwohl alle drei nicht überzeugten, wurden sie aufgenommen.

Parry Hotter (Franz Hedrich) wurde von Hagrid (Mike Arnold) in die Montessorischule gebracht. McGonagall (Janine Cychowski) erklärte ihm dort, dass die Schule für "Hexerei, Zauberei und Tanzerei" stehe. Mit Hermine Gangster, Ron Riesling und Ginny Riseling solle er sich einen Programmpunkt für die 700-Jahr-Feier ausdenken. Die Schüler überzeugten mit ihrer Hexerei und Tanzerei weder Drumbledore noch McGonagall.

Das Männerballett rockte bei "Zombie Nation", inszeniert von Sarah Striegel beispielsweise zu "Thriller". Die neue Jungsgruppe nennt sich "Akte XY". Sie kann mit dem Männerballett mithalten.

Beim "700-Johr-Wieler-Jubiläumsfeschd" findet Silke Kabisch ein Buch zur Geschichte des Dorfs. Demnach wurden 1320 die Besten, Gescheitesten und Schönsten vom Ettenheimer Stadtoberhaupt mit dem Stabhalter nach Wieler geschickt. Das Heilbad "Wielantica" war Vorbild für den neugierigen "Ruster Mack" (Anja Seiler). Sogar Batterie und Ökostrom wurden beim Aufeinandertreffen eines Ritters und der "nit ganz so scheene Babilotten-Nachfahrin" erfunden. Für das schöne Sandsteinportal der Kirche gab Ministrant das Thermomix-Salatsoßenrezept seiner Mutter heraus.

Den von Saugrobotern ersetzten Putzfrauen der Festhalle wurde die besserwisserische Alexa vorgesetzt. Gerade zurück von einem Firmengründungsseminar, präsentierten die ehemaligen Putzkolleginnen die Geschäftsidee "Wielermer Kracher". Im ehemaligen Gasthaus zum Lamm werden nun Mon-Cheri produziert, die mit dem "Best of Kirschen-Songs" zelebriert wurden.

Als "Montessoris" waren die Altwölfe unterwegs. Ihr Interesse an alten Immobilien bekundeten sie mit "Ä Hüüs in Wieler" nach der Melodie von "Ein Bett im Kornfeld". Zunächst behaupteten sie mit "Uns juckt’s nit", wenn der Nachbar einen fetten SUV fährt und sie selber nur ein Lastenfahrrad. Doch dann hatten sie schnell gelernt: "Wieler isch nit so verkehrt".

Volant-Röcke und Glitzer: bei "Rio de Wieler" vom Wolfsballett wurde nicht nur zu Samba-Klängen getanzt. Das obligatorische Abschlusslied sangen Marina Ketterer und alle Akteure gemeinsam.