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Land versagt zum dritten Mal Zuschüsse. Bruno Metz: "Völlig inakzeptabel".

Altdorf - Aller guten Dinge sind drei? Nicht in Altdorf. Erneut gibt es vom Land kein Geld für den Neubau der Münchgrundhalle. Nun ruhen die Hoffnungen auf dem Bund.

Nach 2017 und 2018 ist auch Ettenheims dritter Antrag auf Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) negativ beschieden worden. Diese bittere Erkenntnis hat Bruno Metz seit dem Wochenende schwarz auf weiß. Der Bürgermeister mochte am Montag gegenüber der Lahrer Zeitung aus seinem Ärger ob der neuerlichen Absage keinen Hehl machen: "Ich bin sehr enttäuscht. Dass wir in den ersten Runden nicht gleich zum Zug gekommen sind, war nicht allzu überraschend, doch jetzt ist es für mich nicht ansatzweise nachvollziehbar und deshalb völlig inakzeptabel." Metz weiß, dass der Neubau der Altdorfer Halle seinen Platz auf der Antragsliste nicht exklusiv hat, weshalb er in den vergangenen beiden Jahren die Füße still gehalten habe. "Dieses Mal werde ich aber in Stuttgart nachhaken, wo das Problem liegt." Ein entsprechendes Schreiben sei bereits diktiert.

Die Kosten für das Altdorfer Mega-Projekt werden aktuell auf 4,74 Millionen Euro taxiert. Davon sollten rund 1,4 Millionen aus Landeszuschüssen fließen: aus der Förderung des Sportstättenbaus, dem Ausgleichstock und – der größte Batzen, nämlich 750 000 Euro – aus dem ELR. Weil dieser Topf für Ettenheim in diesem Jahr nun aber zu bleibt, öffnen sich wohl auch die anderen beiden Quellen nicht. Denn: ohne Fachförderung (ELR, Sportstättenbau) kein Geld aus dem Ausgleichstock. Das hat die Erfahrung aus den vergangenen beiden Jahren gelehrt. Auch Rücklaufmittel, also Zuschüsse, die nicht abgerufen und deshalb neu ausgeschüttet werden, kamen weder 2017 noch 2018 in Ettenheim an.

Dennoch sei nicht aller Tage Abend, sagt Metz. Ettenheim hat in Berlin ein weiteres Eisen im Feuer: "In diesem Jahr haben wir zusätzlich einen Förderantrag beim Bundesprogramm für Infrastruktur gestellt. Darüber soll im März entschieden werden." Über die Erfolgsaussichten will der Bürgermeister nicht spekulieren. Doch "sollten wir da positiv beschieden werden, müssten wir uns wegen dem ELR nicht mehr allzu sehr grämen". Die beantragte Förderung: 45 Prozent der Gesamtkosten.

Ein Hallenneubau aus eigener Tasche zu bezahlen, kommt für den Bürgermeister weiterhin nicht in Betracht. Auch der Gemeinderat hat in der Vergangenheit schon zweimal abgewunken. Metz: "Darüber müssen wir gar nicht diskutieren, selbst mit Zuschüssen nehmen wir noch viel Geld auf." Eine komplette Eigenfinanzierung "würde uns an anderen Stellen weit zurückwerfen", sagt Metz.

Insgesamt fließen in der ELR-Runde 2019 gut drei Millionen Euro in den Ortenaukreis (51 Projekte). Die Hälfte davon ist für Wohnungsbau reserviert. Kommunen, die Geld aus dem ELR-Programm wollen, müssen das beim Regierungspräsidium (RP) beantragen. In Freiburg werden die Projekte bewertet und anschließend dem Ministerium für Ländlichen Raum zur Entscheidung vorgelegt. Wie die Empfehlung im Falle des Altdorfer Hallenneubaus lautete, dazu gab es am Montag bis Redaktionsschluss vom RP keine Auskunft. Laut Bürgermeister Metz hat Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer "in der Vergangenheit gewisse Sympathien für das Projekt zum Ausdruck gebracht".