Versammlung: CDU-Landesgeneralsekretär Manuel Hagel teilt in Ettenheim aus / "Schluss mit Lamentieren"

Die CDU will Volkspartei bleiben, das war beim Heringsessen im Winefeldsaal die klare Botschaft von Manuel Hagel. Der Landesgeneralsekretär sprach darüber, wie sich mit konservativen Themen Wahlen gewinnen lassen.

Ettenheim. Hagel, der einer Einladung des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Klaus Keller gefolgt war, sprach zunächst über die Werte, für die seine Partei stehe. Demnach ist die CDU liberal, christlich-sozial und konservativ – christlich im Sinn eines Menschenbildes, das jeden Menschen annimmt, wie er ist, und konservativ im Sinn von christlichen Tugenden und Heimatliebe. Das konservative Profil zeige sich auch beim Thema Innere Sicherheit. Unter liberal versteht Hagel in der Bildungspolitik, dass Leistung, Disziplin und Anstrengungen wieder mehr Achtung geschenkt werden.

Den Begriff konservativ grenzte er vor allem von der AfD ab. Sie sei mit ihrer "fremdenfeindlichen Hetze" und einem frauenfeindlichen Bild reaktionär und lebe geistig in der Vergangenheit. Gegenüber der SPD grenzte er die CDU insofern ab, als dass er sich gegen deren Gleichmacherei verwahre, wie er sagte. Es fielen auch die Stichworte von Leitkultur und kultureller Identität. Keine Angst habe er vor einer Islamisierung, sondern vor einer Entchristlichung, so Hagel "Ein Kreuz darf ins Klassenzimmer gehören", sagte er.

Nur mit personellem Neuanfang, einem neuen Programm und geistiger Beweglichkeit könne man als eine rleben. "Auf das ewige Lamentieren haben die Menschen keine Lust mehr."

Gut eine Stunde sprach Hagel frei von der Leber weg. Markige Sprüche fehlten nicht: Die FDP habe gekniffen, als es darum gegangen sei, Verantwortung zu übernehmen. Ähnliche Tendenzen machte er in der No-Groko-Bewegung der SPD aus: "Was die Jusos machen, ist gaga und verantwortungslos." Die kurzen Amtsperioden von SPD-Vorsitzenden verglich er mit der Haltbarkeit von Weißbier – die sei länger.

Aber auch die CDU ist nicht frei von inneren Differenzen, wie sich in der Landespolitik am Streit zwischen Grünen und CDU über die Wahlrechtsreform zeigte. Die Landestagesabgeordnete Marion Gentges sprach das Thema zu Beginn in flotten Reinem an. Meinungsverschiedenheiten müssten nicht immer offen ausgetragen werden, sagte Hagel mit einem Seitenhieb gegen die SPD. Natürlich ging es dann auch um den Koalitionsvertrag, über den sich einzelne CDU-Mitglieder nicht glücklich zeigten.

Das Thema kann Ende Februar vertieft werden. In der Dammenmühle in Sulz sollen der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß und der frühere Finanzminister Wolfgang Schäuble darüber mit Zuhörern diskutieren.

Manuel Hagel, Jahrgang 1988, war nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und der Weiterbildung zum Bankbetriebswirt Filialdirektor der Sparkasse in Ehingen. In der CDU bringt er sich als Vorstandsmitglied im Orts- und Stadtverband sowie als stellvertretender Kreisvorsitzender im Kreisverband Alb-Donau-Ulm ein. Seit 2016 vertritt er als direkt gewählter Abgeordneter den Alb-Donau-Kreis im Landtag in Stuttgart. Dort ist er auch Mitglied der Ausschüsse "Ländlicher Raum und Verbraucherschutz" sowie "Inneres, Digitalisierung und Migration". Darüber hinaus wurde Hagel im Juni 2016 zum Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg ernannt.