Wandern ist keinesfalls ein Spaziergang: Die Teilnehmer müssen oft auch unbefestigte Strecken überwinden – belohnt werden sie mit einzigartigen Landschaftseindrücken. Foto: Verein Foto: Lahrer Zeitung

Schwarzwaldverein: Neue Wanderwarte sprechen über ihre große Leidenschaft – und besondere Erlebnisse

Ettenheim. Bei den Neuwahlen des Schwarzwaldvereins Ettenheim-Herbolzheim ist der Posten des Wanderwarts gesplittet worden: Martina Fakler und Traute Zahn arbeiten nun im Team. Doch was verbirgt sich hinter diesem Posten? Die Lahrer Zeitung hat sich mit den leidenschaftlichen Wanderinnen getroffen und nachgefragt.

Wanderwart – Wanderführer: ist das nicht das Gleiche?

Zahn: Nein, keinesfalls. Der Wanderführer – wie der Name schon sagt – führt die Wanderungen an. Er ist für die Planung und für die Umsetzung verantwortlich. Ein Wanderwart ist eher Unterstützer und Koordinator. Wir sammeln beispielsweise die geplanten Wanderungen und erstellen daraufhin das Jahresprogramm-Heft. Auch für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind wir beide zuständig. Fakler: Ein Wanderwart kann aber gleichzeitig auch Wanderführer sein. Wir beide machen momentan die Ausbildung zum Wanderführer.

Wie sind Sie beide zu dem Posten des Wanderwarts gekommen?

Zahn: Durch die Werbung, die sich immer sehr gut angehört hat, bin ich immer wieder bei Touren des Schwarzwaldvereins mitgewandert und vor vier Jahren dann beigetreten. Bei den Neuwahlen hat sich der Vorstand umstrukturiert. Unser Posten wurde frei. Für uns war von vornherein klar, dass wir nur zu zweit Wanderwart sein wollen. Seit März sind wir das nun im Duo. Fakler: Ich habe die Leidenschaft zum Wandern circa mit 20 Jahren für mich entdeckt. Auch ich bin immer häufiger bei Touren des Vereins mitgewandert und schließlich beigetreten, da ich ihn auch finanziell unterstützen wollte.

Was ist ihre momentane Arbeit?

Zahn: Neben den Werbe-Arbeiten für die aktuellen Touren sind wir gerade schon daran, das Wanderprogramm für das kommende Jahr zu erstellen.

Was macht das Wandern für Sie so besonders?

Fakler: Wandern ist für mich wie ein Tag Urlaub. Ich kann abschalten und bin weit weg von meinem Alltag. Gerade wenn man viel Stress bei der Arbeit hat, ist Wandern das optimale Kontrastprogramm – Ruhe, Natur und Entspannung. Zahn: Es ist auch die Abwechslung. Ich kann ein Stück alleine gehen und mit meinen Gedanken abschweifen, ich kann aber auch die Geselligkeit in einer Wandergruppe genießen, neue Bekanntschaften oder gar Freundschaften knüpfen.

Was war Ihr schönstes, was Ihr schrecklichstes Erlebnis während des Wanderns?

Zahn: Beide Erlebnisse fanden in den Dolomiten statt. Das Schrecklichste, was passiert ist, war eine Wanderung dort, bei der ein grauenvolles Unwetter aufzog. Wir hatten keine Möglichkeit unterzustehen und waren den Naturgewalten ausgesetzt: Hagel, Blitz und Donner – wir waren nass bis auf die Knochen. Das will ich nicht noch einmal erleben. Es ist aber ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man dort auf einer Aussichtsplattform steht, das Panorama genießen kann und begreift, was man geleistet hat. Fakler: Auch für mich war die Gewitter-Wanderung in den Dolomiten das Schrecklichste. Woran ich gerne zurückdenke, ist die 24-Stunden-Wanderung. Ich konnte einen sich bereits aufgebenden Mann so motivieren, dass er die Wanderung bis zum Ende durchgehalten hat. Im Ziel kam er zu mir, hat mich umarmt und gesagt: "Ohne dich hätte ich das nicht geschafft." Die Fragen stellte       Nadine Goltz.

Die nächste Wanderung findet am morgigen Sonntag statt. Die rund 16 Kilometer lange Strecke führt von Badenweiler nach Heitersheim. Der Abschluss ist im Weingut Schmidt mit einem Spargelessen. Die Kosten der Einkehr sind nicht im Fahrpreis enthalten. An der Spitze der Spargeltour wird Beate Rauer laufen. Sie steht unter Telefon 07822/ 89 51 53 und per E-Mail an rauer@swv-ettenheim.de für Fragen zur Verfügung. Eine Anmeldung ist erforderlich. Los geht es mit dem Bus in Herbolzheim am Rathaus um 9 Uhr, in Ringsheim am Ochsenbrunnen um 9.05 Uhr und in Ettenheim am Gymnasium um 9.10 Uhr. Mitglieder des Vereins zahlen für die Fahrt 12 Euro, Nichtmitglieder müssen 15 Euro zahlen.