Sind bereit für die Ettenheimer Energietage (von links): Hesso Gantert, Peter Gütle, Gottfried Reinbold, Bruno Metz und Martin Oswald. Foto: Göpfert

Messe will Endnutzer informieren / Altbau, Dämmung und Gebäudebelüftung im Fokus

Den Verbraucher über seine Möglichkeiten zu informieren und ihm neue Impulse zu geben, das ist seit jeher das Anliegen der Ettenheimer Energietage. Dieses Jahr besonders im Fokus: Altbau, Dämmung und Gebäudebelüftung.

Ettenheim. Die eintrittsfreie Messe sei vor 16 Jahren aus der Überzeugung heraus entstanden, dass Energie ein großes Zukunftsthema sei. Zum einen aus Sicht der Bedarfsdeckung, zum anderen weil Kommunen und Verbraucher lokal viel tun könnten, um globale Energie-Forderungen umzusetzen. Das betonte Bürgermeister Bruno Metz bei der Pressekonferenz zu den Energietagen: "Wir wollen ein stärkeres Bewusstsein dafür schaffen, was jeder Einzelne im Bereich erneuerbare Energien tun kann." Die Stadt wolle hierbei mit gutem Beispiel vorangehen, so erzeuge Ettenheim mittlerweile 70 Prozent des im privaten und gewerblichen Bereich benötigten Stroms durch Sonne- und Windenergie.

Was alles möglich ist, das werden den Besuchern der Energietage am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Oktober, 22 Aussteller näherbringen. Neu dabei sind das Unternehmen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik Poprat, Fensterbau Brettschneider sowie die Firma Josef Rettenmaier und Söhne. Letztere bietet am Sonntag ab 13 und 15 Uhr zudem Führungen durch ihr Pellet-Werk an (Treffpunkt Werkstor).

"Das Motto der Energietage ›Zukunft Altbau‹ begleitet uns bereits seit Jahren", erklärte Martin Oswald, Fachbereichsleiter der Stadt Ettenheim und Cheforganisator der Energietage. Denn, ergänzte Hesso Gantert von der Ortenauer Energieagentur, gerade beim Altbau sei das Einsparpotenzial hoch. Das Förderprogramm "Zukunft Altbau" des Landes biete Zuschüsse von der Gebäudehülle bis zur Heizung, über die an den Energietagen informiert werden soll.

Vorträge haben stets eine große Zuhörerschaft

Vorträge und Diskussionsrunden sind ein fester Bestandteil der Energietage – und dementsprechend beliebt. "Meist haben wir mindestens 20 Zuhörer – und damit mehr als bei machen Vorträgen bei der Oberrheinmesse", erklärte Energieberater Peter Gütle. Gantert hob besonders den Vortrag am Sonntag ab 14.30 Uhr zum Thema Wärmedämmung hervor. "Gerade in Bezug auf den Hochhausbrand in London wurde viel Unsinn verbreitet", erklärte er. Gütle hingegen weist auf den nachfolgenden Beitrag ab 15.30 Uhr zum Thema Gebäudebelüftung hin, den er zusammen mit Sanitär- und Heizungstechniker Michael Pfütze hält. Denn: "Wenn das Gebäude dicht isoliert ist, muss die verbrauchte Luft trotzdem nach draußen kommen, sonst bildet sich Schimmel."

Bei Zimmermeister Gottfried Reinbold hingegen steht die Bauphysik im Mittelpunkt. Diese zu beachten, sei besonders bei denkmalgeschützten Gebäuden wichtig, sonst entstehe leicht Schwitzwasser an der falschen Stelle und mit ihm Feuchtigkeit und Versatz, bestätigte auch Metz.

Oswald hob zudem den Ausbildungsstand hervor, den zwei Sanitär- und Heizungstechnik-Betriebe zusammen mit ihrer Innung betreiben. An diesem stehen Lehrlinge und Meister Jugendlichen, die sich für diesen Beruf interessieren, Rede und Antwort. Die Feuerwehr wird wie jedes Jahr am Sonntag parallel zu den Energietagen in der Stadthalle ihren Tag der offenen Tür im Feuerwehrhaus haben und Besuchern Mittagstisch, Vorführungen sowie ein Kinderprogramm bieten.

"Bislang habe ich jedes Mal von den Energietagen neue Aspekte mitgenommen", erklärte Metz abschließend. Die Energietage seien "eine kleine aber feine Messe, die sich direkt an das Zielpublikum wendet und ihm den Rat von Fachleuten zur Verfügung stellt", erklärte der Rathauschef. So darf die Messe sich jedes Jahr über durchschnittlich 500 bis 700 Gäste freuen, unter denen auch einige Stammbesucher sind.

INFO

Das Programm der Energietage

 > Samstag, 21. Oktober

14.30 Uhr: Begrüßung durch Bürgermeister Bruno Metz und Hesso Gantert

15 bis 17.30 Uhr: Ausstellungsbesichtigung

 > Sonntag, 22. Oktober

11 bis 17 Uhr: Ausstellungsbesichtigung

Themenvorträge:

13.30 Uhr: Anton Hatt zum Thema "Klimaschutz und Energiezukunft – Technik-Lösungen für Alt- und Neubau"

14.30 Uhr: Vortrag von Christian Dunker: "Wärmeverbundsysteme aus Styropor – kostengünstig oder brangefährlich"

15.30 Uhr: Michael Pfütze und Peter Gütle: "Gebäudebelüftung, Gebäudesanierung in zehn Schritten"