Bilanz: Gut 32 000 Besucher im Ettenheimer Schwimmbad / Lob für die Stadt

Ettenheim. Nun liegen die genauen Zahlen vor: Bis zum letzten Öffnungstag am vergangenen Sonntag hatten in dieser Saison 32 099 Gäste das Ettenheimer Freibad besucht, coronabedingt wesentlich weniger als etwa voriges Jahr, als noch rund 70 000 Gäste das Carl-Hermann-Jäger-Bad am östlichen Stadtrand gestürmt hatten. Angesichts der Pandemie-Vorschriften mit reduzierten Plätzen auf elektronische Voranmeldung (wir berichteten) kann sich diese Bilanz sehen lassen, da waren sich die Verantwortlichen einig. Die Höhe des finanziellen Mehraufwands soll noch errechnet werden.

Nicht nur Bademeister Edgar Koslowski lobte die Stadt, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden ihr Schwimmbad geöffnet hatte, trotz damit verbundener Betriebskosten mit deutlich weniger Einnahmen: "Das war eine sehr gute Entscheidung für die Bürger, ob groß oder klein."

So auch für ein junges Ferienpaar aus Holland, dass auf dem benachbarten Campingplatz urlaubte und bis zum Sonntag gleich drei Mal einen der begehrten Eintritte buchen konnte. Ihnen war aufgefallen: "Das Bad ist wirklich schön und die hier Beschäftigten sind alle sehr freundlich." Das sah ein Rentner-Ehepaar aus Neustadt an der Weinstraße ähnlich. Es hatte neben dem Herbolzheimer und dem Zeller Schwimmbad auch das in Ettenheim getestet und lobte die liebevoll gepflegten Pflanzen ebenso wie den barocken Altstadtkern: "Wir kommen wieder."

Eine Familie aus Nordweil hatte mit ihren beiden ein- und fünfjährigen Kindern ebenfalls schon öfter das Wasser und die Liegewiese in Ettenheim genossen: "Es ist sehr familienfreundlich hier, unter anderem dank dem schönen Babybecken und den zahlreichen Sonnenschirmen." Natürlich nutzten auch die Ettenheimer selbst ihr Schwimmbad. So ein älteres Paar, das sich beim "Urlaub zu Hause" regelmäßig im Bad entspannte. Neben zwei Zeitfenstern (vor- und nachmittags) mit jeweils 400 Eintrittsplätzen buchten bis zu maximal 50 Personen, meist Arbeitstätige, das verbilligte Abendticket nach 18 Uhr.

Koslowsi und sein Kollege Emanuele Palladino bedankten sich bei ihren Badegästen. Die allermeisten hätten großes Verständnis für die Corona-Einschränkungen gehabt, die auch mal zu kurzen Wartezeiten vor den stets neu zu desinfizierenden Sanitäranlagen führten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe auch das neue Buchungssystem sehr gut funktioniert. Damit konnte man tagesaktuell im Internet nachlesen, wann es noch freie Plätze gab. Denn, so Koslowski: "Die meisten Besucher entscheiden sich traditionell immer erst morgens nach dem Blick in den Himmel, ob sie baden gehen wollen." Eine Saisonverlängerung war trotz des schönen Spätsommerwetters nicht möglich, dazu hätte es eine Planung mit viel zeitlichem Vorlauf gebraucht.

Nun läuft bereits die "Einwinterung" des Schwimmbads. Nach dem Pflanzenrückschnitt fallen bis Ende November noch zahlreiche Reinigungs- und Wartungsarbeiten an. "Ausgewintert" wird wieder ab Anfang März. Ob die Schwimmbadsaison, wie früher gewohnt, am 19. Juni 2021 beginnen kann, steht angesichts Corona noch in den Sternen.