Die Freude war groß bei der Übergabe der Elektroautos bei Testfahrern sowie Vertretern von Netze BW und der Gemeinde groß. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Elektromobilität: Firma übergibt E-Autos an Teilnehmer / Auswirkungen auf Stromnetz werden untersucht

Sechs Anlieger des Altdorfer Panoramawegs machen beim "Netzlabor" der Firma Netze BW mit. Beim "Härtetest für das Stromnetz" bekommen sie ein halbes Jahr lang ein Elektroauto zur Verfügung gestellt – am Samstag war feierliche Übergabe.

Ettenheim. Sechs Haushalte, sechs Elektroautos, ein Stromkreis: Irene Fech und Sven Zahorka als Projektleiter reden nicht lange drum herum: Ein "Härtetest für das örtliche Stromnetz" sei das. Die üblichen Haushaltsgeräte stellen für den Netzbetreiber in aller Regel kein Problem dar.

Was aber nun, wenn die sechs Anlieger des Panoramawegs alle gleichzeitig – abends vermutlich – ihre E-Autos aufladen wollen? Genau dieser Frage geht Netze BW, ein Unternehmen des Energieversorgers En BW, beim "Netzlabor" in Altdorf nach. Mit dabei auch die Familie des kleinen Lars. Der Neunjährige strahlte am Samstag mit seiner Mutter um die Wette. Im flotten Tesla wird er im kommenden halben Jahr unterwegs sein. "Ich werde damit zur Arbeit nach Orschweier fahren und dann halt unsere Kinder zu ihren Terminen kutschieren", so Lars’ Mutter auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. Wie Rietsches haben sich fünf weitere Anlieger des Panoramawegs vom "Laborversuch" der Netze BW überzeugen lassen.

Ettenheims Wirtschaftsförderer Wolfgang Spengler, ebenfalls Teilnehmer am Testlabor, erzählt, wie sich die Anwohner gegenseitig motiviert haben. "Erst waren es nur vier, die auf die Anfrage der Netze BW reagiert haben. Schnell aber bekamen wir dann die geforderten sechs Teilnehmer zusammen."

Quer durch alle Altersgruppen geht das "Testpersonal". Norbert Geppert zeigt sich auch mit seinen 81 Jahren der neuen Technik gegenüber aufgeschlossen. "Ich selbst werde mir voraussichtlich zwar kein E-Auto mehr kaufen. Aber diese Technik wird kommen, da will ich gerne um ihre Vor- und Nachteile wissen", so der Senior.

Tesla, E-Golf oder BMW I5 – unter diesen sechs von der Netze BW für den Test bereit gestellten Fahrzeugen konnten die Testanten auswählen. Auch diesbezüglich scheint die Absprache unter den Nachbarn bestens geklappt zu haben.

"Allen Auserwählten viel Freude und stets gute Fahrt", so der Gruß von Bürgermeister-Stellvertreterin Ulrike Schmidt bei der feierlichen Übergabe der Fahrzeuge am Samstagnachmittag vor dem Ettenheimer Rathaus. Die Testanten leisteten damit ganz gewiss einen aktiven Beitrag zur Durchsetzung der E-Mobilität. Zu hoffen bleibe, "dass das Netz im Panoramaweg nicht zusammenbricht."

In den sechs Häusern im Panoramaweg wurde zur Überwachung der übliche Stromzähler in den vergangenen Wochen durch intelligente Mess- und Steuertechnik-Einrichtungen ersetzt und eine sogenannte Wallbox installiert. So will Netze BW die Situation in Echtzeit beobachten können.