Gleich zum Start des Präsenzunterrichts wurden die angehenden Abiturienten am Städtischen Gymnasium auf das Coronavirus getestet (Bild oben). Zudem wurden in den Klassenzimmern insgesamt 45 Raumlüfter aufgestellt, die auch mit Hilfe der Eltern finanziert wurden. Foto: Schule

Corona: Städtisches Gymnasium bietet Schnelltests an und nimmt Raumlüfter in Betrieb / Viel Unterstützung

Ettenheim - Seit einer Woche läuft der Präsenzunterricht wieder, auch am Städtischen Gymnasium in Ettenheim. Um das Infektionsrisiko für Schüler und Lehrer zu minimieren, wurden vielfältige Maßnahmen ergriffen. Dabei halfen die Eltern kräftig mit.

Schulleiter Frank Woitzik zeigte sich erfreut und dankbar: Dank großen Engagements konnten sich gleich am ersten Schultag nach den Fastnachtsferien alle Schüler und Lehrer mit Präsenzunterricht einem Corona-Schnelltest unterziehen. Zudem wurden die 45 zum Jahreswechsel erworbenen Raumlüfter offiziell übergeben und eingesetzt.

Sie sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu den ohnehin angewandten AHA-Regeln, mit denen Woitzik seine Schule im Kampf gegen Corona gut aufgestellt sieht.

24 von 28 Schülern lassen sich testen

In beiden Fällen – Testungen und Raumluftgeräte – profitiert das Schulleitungsteam am "Gymi" von einer aktiven Elternschaft und einer fachlich kompetenten Elternbeiratsspitze. Ärztin Fides Heinze, stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats, stand bei den Schnelltests mit Rat und Tat zur Seite. Dank der Vorsitzenden Anja Strub von der ortsansässigen Firma JSI Medical Systems war eine fachkundige Prüfung von wirksamen Raumlüftern möglich.

So konnten sich am Montag die angehenden Abiturienten und ihre Lehrer über den Schnelltest binnen 15 Minuten rückversichern, dass sie "mit allergrößter Wahrscheinlichkeit" – so Mediziner Sebastian Heinze gegenüber der Lahrer Zeitung – coronafrei in den von allen Beteiligten begrüßten Präsenzunterricht einsteigen dürfen. "Diese Tests sind enorm wichtig und im Übrigen in der freien Wirtschaft längst Usus", so Sebastian Heinze.

Kommende Woche, wenn auch die K 1-Schüler (Klasse 11) in den Präsenzunterricht einsteigen, werden Testtermine am Montag und am Dienstag in der alten Turnhalle beim Gymnasium angeboten. Die Schule habe eine klare Teststrategie für alle Schüler entwickelt und sei damit bereit, dass möglichst bald alle Schüler wieder sicher in die Schule zurückkommen können.

Die Testbereitschaft am ersten Tag war groß: 24 von 28 angehenden Abiturienten unterzogen sich dem etwas unangenehmen Nasenabstrich, für dessen Finanzierung bei den Lehrkräften das Land und bei den Schüler zunächst die Stadt aufkommt.

Ausschlaggebend für die Anschaffung der inzwischen 45 Raumlüfter, schildert Elternbeiratsvorsitzende Strub, sei ein Elternabend bei schon recht schattigen Temperaturen – und natürlich geöffneten Fenstern – in der alten Halle beim Gymnasium gewesen.

Mehrere Eltern hätten in der Folge über Erkältungsbeschwerden geklagt. Das war der Auslöser, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man Schülern und Lehrern dergleichen ersparen könne. Man habe Expertisen von Hochschulen und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft eingeholt mit der Erkenntnis: "Lüfter bekämpfen wirksam die Aerosole." Man habe sich auf dem deutschen Markt umgeschaut, die Finanzierbarkeit geprüft und sei auf erfreuliche Unterstützung gestoßen: bei vielen Eltern, beim Vorstand der Ettenheimer Schulgemeinde als Förderverein des Gymnasiums und auch bei Bürgermeister Bruno Metz.

Dank früher Bestellung sind Geräte pünktlich da

Am Ende erbrachten Spenden der Eltern 7100 Euro, mit 3000 Euro unterstützte die Ettenheimer Schulgemeinde per Beschluss der Vorstandschaft die Anschaffung. Das restliche Geld gab die Stadt über die der Schule bereit gestellten Mittel dazu, sodass am Ende 45 Raumlüfter angeschafft werden konnten. Dank der frühen Bestellung wurden sie alle dann auch rechtzeitig zu Unterrichtsbeginn geliefert – nicht selbstverständlich, da diese Lüfter inzwischen wegen großer Nachfrage längere Lieferzeiten haben.

In einer hoffentlich kommenden Zeit nach Corona sollen die Raumlüfter weiter benutzt werden, so Schulleiter Woitzik. Sie wirkten auch gegen Bakterien, Viren, Schimmel, Allergien oder Heuschnupfen, ergänzte Sebastian Heinze.

Freilich entbinden Schnelltests und Raumlüfter Schüler und Lehrer am Städtischen Gymnasium nicht von der Einhaltung der bekannten AHA-Regeln, wie Schulleiter Frank Woitzik deutlich macht. Im Unterricht würden weiter Masken getragen und selbstverständlich werde regelmäßig gelüftet.