Pläne für Kita in den Supperten stoßen auf Zustimmung, Kosten geben Grund zur Sorge

Anerkennung für eine ansprechende Planung, bedenkliche Mienen angesichts der Kosten von 3,45 Millionen Euro. So lässt sich die Stimmung im Bauausschuss nach der Vorstellung der Pläne für den Kindergarten in den Supperten zusammenfassen.

Ettenheim. Stadtbaumeister Maximilian Bauch und seine neue Mitarbeiterin Michaela Schöffel haben über die Sommerzeit mit Hochdruck an der Planung gearbeitet, wie Bürgermeister Bruno Metz würdigend anführte. Intensiv sei dabei die Rücksprache mit Fachbehörden und Kindergartenleitungen gewesen. Die aktuelle Planung sieht einen zweigeschossigen Gebäudetrakt für zunächst einmal vier Gruppen vor – mit der Möglichkeit zur Unterbringung von zwei weiteren Gruppen, wenn es der Bedarf erfordert.

Die Kosten für das 1.200 Quadratmeter große Gebäude belaufen sich voraussichtlich auf rund 3,45 Millionen Euro. "Angemessen", wie Bauch und Schöffel mit Blick auf vergleichbare Einrichtungen vor dem Bauausschuss befanden. Auch Rathauschef Metz räumte ein, dass er inzwischen die finanzielle Dimension anerkennen müsse, obwohl er ursprünglich mit derlei Kosten nicht gerechnet habe. Eine erste Planung wäre eine Million teurer geworden als der aktuelle Plan – da habe er aber dann doch die Reißleine gezogen.

Der neue Kindergarten bietet nach gegenwärtiger Planung Platz für insgesamt 74 Kinder. Man geht von einem Betreuungspersonal von 15 bis 18 Erziehern aus. Die Bereiche für die unter Dreijährigen und die der über Dreijährigen seien nicht nur im Haus selbst, sondern auch auf den Freiflächen streng getrennt, erläuterte Schöffel. Das zweigeschossige Gebäude weist zwei Treppenhäuser auf. Das derzeitige Flachdach im eingeschossigen Gebäudetrakt bietet die Möglichkeit zur optionalen Erweiterung um zwei weitere Gruppen.

Der Tenor war einhellig: Gefällig, ansprechend, klare Strukturen, schön, funktional durchdacht – so lauteten die spontanen Rückmeldungen. Anmerkungen wie "luxuriös" und "sehr komfortabel" trat Stadtbaumeister Bauch mit Entschiedenheit entgegen. Man plane, was heute in Kindergärten Standard sei, von Luxus könne keine dabei Rede sein.

"Und wie wollen wir dies alles finanzieren?", formulierte nicht nur Manfred Schöpfs (CDU) Sorgen ob der enormen finanziellen Herausforderung. "Über den städtischen Haushalt", so die trockene Replik von Bürgermeister Metz. Man dürfe zwar auf Zuschüsse rechnen, aber der größte Batzen sei eben von der Stadt zu stemmen.

Spätestens bis zum Jahresende 2018 soll der Kindergarten in Betrieb genommen werden können. Bis dahin, so machten alle Diskussionsteilnehmer deutlich, wird noch das eine oder andere Detail neu überdacht und geändert werden müssen. Lediglich hinsichtlich der Kosten scheinen die Grenzen bereits heute erreicht.

INFO

Das ist geplant

Im Untergeschoss sind zwei Gruppen für U3-Kinder, im Oberschoss zwei Ü 3-Gruppen vorgesehen. Neben den üblichen Räumen wie Gruppen-, Intensiv-, Schlaf- und Lagerraum gibt es nach aktuellen Planungen als zusätzlichen Funktionsraum einen Küchentrakt mit "Bistro", Speiseraum und Kinderküche im Obergeschoss, einen Mehrzweckraum sowie Inklusions- beziehungsweise Rückzugzimmer im Erdgeschoss.