Michael Kaiser reparierte beim Repair-Café in Ettenheim ein Induktionskochfeld. Foto: Lahrer Zeitung

Ökologe: Verein Lebensmittelpunkt möchte mit Repair-Café helfen, Müll, Rohstoffe und Kosten zu sparen

Ein Radio, eine elektrische Pfeffermühle, ein Kilometerzähler, zwei Fahrräder und mehr defekte Dinge haben die Ettenheimer am vergangenen Samstag zum Repair-Café ins katholische Pfarrzentrum St. Martin gebracht. Vieles konnte repariert werden.

Ettenheim. So freute sich zum Beispiel Bruno Pawelski darüber, dass sein Induktionskochfeld, in das Feuchtigkeit geraten war, wieder funktioniert. Und für den ehrenamtlichen Reparateur Michael Kaiser ist es ein Erfolgserlebnis, bestätigte er. Er gab Pawelski auch noch lachend den Rat mit: "...aber nächstes Mal nicht wieder mit in die Badewanne nehmen". Kaiser gehört zum Vorstand des am 16. Dezember gegründeten Vereins Lebensmittelpunkt Ettenheim. Das Repair-Café ist eine der Aktionen des Vereins.

Jeder kann defekte Dinge mitbringen, er muss nur am Eingang ein Formular ausfüllen und eintragen, was er mitbringt. Vorsitzende Aurelie Meßmer erklärte, dass der Verein einen Überblick darüber haben möchte, welche Dinge in welcher Menge repariert werden.

Auch Familie Fazeli freute sich. Die Fazelis brachten zwei Fahrräder mit, die Lampen funktionierten nicht mehr. Und Jonas Meßmer, auch er ist einer der vier Vorsitzenden des Lebensmittelpunkts, machte sich ans Werk. Auch wenn er nicht sofort helfen konnte, stellte er fest, dass die Birnen nicht mehr in Ordnung waren und ersetzt werden mussten. So wusste Muhammed Fazeli zumindest, dass er nur neue Birnen kaufen musste.

Die Reparateure engagieren sich beim Repair-Café ehrenamtlich, freuen sich aber über eine Spende für das Repair-Café. Aurelie Meßmer erzählt, dass der Verein durch die Veranstaltung erreichen möchte, dass Rohstoffe gespart werden und die Menschen nicht gleich alles neu kaufen müssen. Auch Transportkosten, die entstehen, um die Geräte zur Reparatur einzuschicken, entfallen, die Umwelt wird weniger geschädigt.

"Reparieren(-lassen), dabei Müll sowie Emissionen vermeiden und etwas dazulernen in einer freundlichen Atmosphäre" – so hat der Verein die Veranstaltung angekündigt. Und das stimmt, man kann zugucken, wie das mitgebrachte Gerät aufgeschraubt wird und sieht selbst, wie der Schaden behoben wird.

Falls kein Reparateur Zeit hat, können sich die Wartenden bei Tee, selbst gebackenem Kuchen und Gesprächen die Zeit vertreiben. Auch das ist ein Ziel, das der Verein erreichen möchte: die Menschen sollen miteinander in Kontakt kommen.

Demnächst wird auch Kleidung ausgebessert

Beim Repair-Café wurden am Samstag nicht nur die gebrachten Geräte repariert, gleich mehrere neue Reparateure meldeten ihr Interesse an. Sie möchten demnächst mitmachen. Und eine Frau bot an, beim nächsten Mal ihre Nähmaschine mitzubringen und zu helfen. Dann kann, wie ursprünglich geplant, auch Kleidung ausgebessert werden.

"Es braucht einen Gesellschaftswandel und den wollen wir mitgestalten. Es braucht positive Beispiele", begründet Aurelie Meßmer das Engagement des Vereins. Im vergangenen Sommer veranstaltete der Verein das erste Repair-Café in Ettenheim, ein regionales Picknick und einen "Parking Day". "Zu dem Picknick kamen an die 80 Menschen und brachten Gerichte aus regionalen Zutaten mit", erzählt Aurelie Meßmer. Beim "Parking Day" sollte gezeigt werden, was man auf Parkplätzen veranstalten kann, wenn keine Autos dort stehen.

Die weiteren Termine für das Repair-Café sind:

■ Mittwoch, 18. März, von 18 bis 21 Uhr

■ Mittwoch, 13. Mai, von 18 bis 21 Uhr

■ Samstag 4. Juli, von 14 bis 17 Uhr

Das Repair-Café findet jeweils im katholischen Pfarrzentrum St. Martin, Rohanstr. 22 in Ettenheim statt.