Wie gelangt man zum neuen Kaufland-Markt? Eine Frage, die in Ettenheim noch mehrfach diskutiert werden dürfte. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Kaufland: Pläne zu Zu- und Abfahrt des neuen Markts in Ettenheim sorgen weiter für Diskussionen

Ettenheim - Zwei Wochen nach dem Bauausschuss hat sich auch der Gemeinderat mit den Neubauplänen von Kaufland und der verkehrlichen Erschließung des Markts beschäftigt. Fazit der ausführlichen Beratungen am Dienstag: weitere Nachbesserungen erwünscht.

Bekanntermaßen will Kaufland sämtliche Gebäude auf dem Areal "Am Bahndamm" abreißen und durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzen. Für die Übergangszeit will Kaufland in den Radackern, östlich von Rad-Schulz, einen provisorischen Markt errichten. Während dies im Bauausschuss grundsätzlich Zustimmung erfuhr, sahen die Ratsmitglieder in der vom Planungsbüro BS Ingenieure Ludwigsburg vorgestellten neuen Verkehrserschließung durchaus noch Schwachstellen. Das betraf weniger die von der Rheinstraße (L 103) vorgesehene neue Linksabbiegespur als vielmehr die Tatsache, dass die Straße "Am Bahndamm" damit zur Sackgasse würde und die Verkehrssituation vor allem für Radfahrer alles andere als unbedenklich schien.

Vor allem Radfahrer und Fußgänger im Blick

Einige Veränderungen hat Frank Peter Schäfer dem Gemeinderat nun bereits vorgestellt. Um die entstehende Sackgassen-Situation im westlichen Teil der Straße "Am Bahndamm" – dort befinden sich einige Gewerbebetriebe – zu entschärfen, sieht die Verkehrsplanung nun einen Wendehammer vor, der auch der Länge von Lastwagen gerecht werden soll. Zudem brachte er die Lösung einer "Hüpf-Insel" zur besseren Überquerung der Rheinstraße für Radfahrer und Fußgänger mit. Allerdings sieht der Gemeinderat diese nicht auf der Höhe des Ziegelwegs, sondern wirkungsvoller westlich der Belzmühle, dort, wo eine Fußgängerbrücke aus dem Fürstenfeld kommend den Ettenbach überquert.

Die Situation "Am Bahndamm" stellte etliche Gemeinderäte aber noch immer nicht zufrieden. Dass eine Zufahrt auf das Kaufland-Areal von dieser Straße nicht mehr möglich sein soll, wollte beispielsweise Philipp Hunn (FLE) nicht einleuchten. Das würde die Belastung im Kreuzerweg verstärken, wo Zu- und Abfahrt bestehen bleiben sollen. Bernd Billharz (SPD) wies darauf hin, dass unmittelbar westlich von Kaufland ein Grundstück zum Verkauf stehe. Er schlug vor zu prüfen, ob sich durch einen Erwerb neue Möglichkeiten für die Verkehrserschließung des Marktes ergäben. Marion Fleig (FLE) verband ihren kritischen Blick auf den geplanten Verlauf des Radwegs "Am Bahndamm" mit einer grundsätzlichen Kritik an den Regionalplanern. Diese hatten bekanntlich der ursprünglich geplanten Ansiedlung des neuen Kaufland-Markts in den Radackern einen Riegel vorgeschoben. "Ein städtebauliches Fiasko", so Fleigs deutliche Kritik, der im Ratsrund niemand widersprach.

In eine ganz andere Richtung ging die Kritik von Thomas Breyer-Mayländer (CDU). Dass mit den unmittelbaren Nachbarn von Kaufland bisher noch nicht gesprochen worden sei, halte er für bedenklich. Das sei als nächster Schritt vorgesehen, versicherte die Kaufland-Sprecherin. Bürgermeister Bruno Metz ergänzte: Noch befinde man sich in der Planungs- und Beratungsphase. Ehe dann der Bebauungsplan aufgestellt werde, sei der von Breyer-Mayländer angemahnte Schritt natürlich unumgänglich.

Planer Schäfer zeigte sich erfreut, dass das Landratsamt die grundsätzliche Verkehrsplanung für den neuen Markt schon einmal positiv beschieden habe. "Das Thema Kaufland wird uns noch mehrfach in Bauausschuss und Gemeinderat beschäftigen", kündigte indes Bürgermeister Metz an.